EU-Wahl

Freund und Karas streiten um Hypo

18.03.2014

Bei der ersten Konfrontation standen Differenzen um das Thema Hypo im Mittelpunkt.

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© APA/GEORG HOCHMUTH
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Die Spitzenkandidaten von SPÖ und ÖVP für die EU-Wahl, Eugen Freund und Othmar Karas, haben sich am Dienstagabend erstmals einer direkten Konfrontation gestellt. Im ORF-"Report" traten Differenzen rund um das Thema Hypo Alpe Adria zutage: Freund warf den konservativen Kräften vor, bei der Bankenaufsicht bisher säumig gewesen zu sein, Karas wies dies zurück.

Konfrontiert mit schlechten Umfrageergebnissen und der Debatte um die Hypo betonte Karas, es handle sich bei dem Urnengang im Mai um eine Europa-Wahl und keine "Denkzettelwahl der Innenpolitik". Es gehe darum, welche Rolle Österreich in der EU spielt, und wie man die EU demokratischer, wettbewerbsfähiger und stärker in der Welt mache. Gefragt, warum er auf seinen Wahlplakaten auf das Logo der ÖVP verzichtet, sagte Karas, er verstehe sich eben als Kandidat "für alle, die die EU besser machen wollen" - gleichzeitig aber auch als Kandidat der ÖVP: "Woher ich komme, weiß jeder"; aber er reduziere sich nicht auf die Partei.

Karas habe es verabsäumt, zu sagen, dass die Hypo auch ein "Symptom für verfehlte EU-Politik" sei, meinte Freund. Denn es gebe keine Bankenaufsicht, und darauf dränge die SPÖ "seit Jahren", so der Ex-ORF-Journalist. "Banken nehmen ganze Länder in Geiselhaft", sagte er und sah die Verantwortung auch bei seinem Gegenüber: "Wir haben auch gesehen, wohin konservative und neoliberale Politik führt", sagte er.

Karas wies dies zurück: "Es tut mir leid, Herr Freund, aber da hat man Ihnen etwas Falsches aufgeschrieben. Wir haben die gemeinsame Bankenaufsicht". Er selbst sei einer der Chefverhandler beim Bankenabwicklungsfonds und Bankenabwicklungsmechanismus. Die EU sorge gerade jetzt dafür, dass Vorkommnisse wie bei der Hypo in Zukunft verhindert werden.

In der Krim-Krise plädierten beide Spitzenkandidaten für Deeskalation. Die EU müsse alles tun, "das kein militärischer Konflikt vor der Haustüre der EU entsteht", sagte Karas. Gefragt, ob auch härtere Sanktionen gegen Russland eine Möglichkeit wären, antwortete er ausweichend. Man werde dies mit Augenmaß "je nach Situation" entscheiden. Auch Freund trat für Deeskalation ein: Es sei "ganz wichtig, dass der Diplomatie weiter der Vorzug gegeben wird".

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