Der neue EU-Kandidat Eugen Freund ist – zumindest vorerst – ein Glücksfall für die SPÖ.
War die SPÖ von Werner Faymann im Vorfeld der EU-Wahl am 25. Mai auf Platz 3 zurückgefallen, so bekommt sie durch ihren neuen Spitzenkandidaten, Ex-ORF-Moderator Eugen Freund, nun Rückenwind.
In der aktuellen ÖSTERREICH-Umfrage (400 Befragte am 15. und 16. 1.) kommt die SPÖ bei der EU-Wahlfrage auf 24 % (+1 zur Vorwoche). Sie liegt damit neuerdings auf Platz 1 – allerdings ex aequo mit der ÖVP, die einen Punkt verliert.
Im Vergleich zur EU-Wahl im Jahr 2009 verlieren beide Parteien zwar deutlich. Sie können die FPÖ von Heinz-Christian Strache aber auf Abstand halten – wenngleich nur knapp. Die FPÖ liegt bei der EU-Wahl bei 23 %, das ist ein Punkt mehr als noch in der Vorwoche.
Eugen Freund zieht bei
Senioren – und Schülern
Fragt man die Österreicher, welchen EU-Kandidaten sie direkt wählen würden, wird klar, dass Freund zieht: Der SPÖ-Kandidat hat mit (hochgerechneten) 35 % hier den besten Wert. Der renommierte schwarze EU-Spitzenkandidat Othmar Karas kommt nur auf 20 %.
Immerhin 52 % der Befragten halten Freund für grundsätzlich wählbar, dabei zeigt sich: Freund kommt besonders bei den Pensionisten an, die ihn zu 61 % ankreuzen würden. Aber nicht nur: Sage und schreibe 62 % der Schüler und Studenten finden Freund so gut, dass sie ihn wählen würden.
Sieht man sich die Parteipräferenz an, so halten ihn 88 % der SPÖ-Sympathisanten für wählbar, aber auch 50 % der ÖVPler sagen das über Freund.
Der könnte aber auch eine Gefahr für die Grünen und NEOS werden: 61 % der Grün-Fans und 64 % (!) der NEOS-Unterstützer können sich vorstellen, Freund zu wählen.
Knapp vier Millionen
wollen zur Wahl gehen
Die EU-Wahl ist für die Wähler indes nicht so attraktiv wie eine Nationalratswahl. 63 % (das wären knapp 4 Millionen) wollen am 25. Mai hingehen – bei der Nationalratswahl betrug die Beteiligung 75 %.