U-Ausschuss
Gaal bestätigt Kontakte zu Kasachen
22.07.2009
Der ehemalige SP-Wehrsprecher ist sich aber keiner Schuld bewusst.
Der frühere SP-Wehrsprecher und Vorsitzende der Bundesheer-Beschwerdekommission, Anton Gaal, bestätigt nun, dass er dem kasachischen Geheimdienst-Mann Ildar A. den Kontakt zu einem befreundeten Privatdetektiv vermittelt hat. Bei dem Treffen der beiden - wo der Detektiv, ein ehemaliger Bundesheer-Agent, einen konkreten Rechercheauftrag erhalten haben soll - sei er aber "nicht konkret anwesend" gewesen, sondern habe sich in dem Lokal "mit den Kellnern unterhalten", sagte er in der "Zeit im Bild 2".
Kein Kontakt zu Geheimdienst
Gaal betonte einmal mehr, er habe
weder zur kasachischen Botschaft noch zum Geheimdienst Kasachstans jemals
Kontakt gehabt. Dass er laut "Presse" vom Mittwoch 95 Telefonate mit Ildar
A. geführt haben soll, bezeichnet er als "kompletten Unfug". Die Gespräche
über einen möglichen Hausverkauf hätten sich lange hingezogen. Ildar A. habe
"in der Woche zwei, drei Mal angerufen, mich dann einige Tage in Ruhe
gelassen und dann wieder angerufen".
A. habe sich um Sicherheitsinformationen an Gaal in dessen Eigenschaft als Präsident des Zivilschutzverbands gewendet, so Gaal weiter. Da es um Beratung "bis hin zum Schutz seiner Familie" gegangen sei, habe er "an meinen alten Kollegen" gedacht und den Kontakt vermittelt. Wohl habe ihn Ildar A., auf den im September ein Prozess wegen der versuchten Entführung des früheren kasachischen Geheimdienstchefs und Aliyev-Vertrauten Alnur Mussayev wartet (es gilt die Unschuldsvermutung), das Thema Kasachstan und den untergetauchten Ex-Botschafter Rakhat Aliyev aufs Tapet gebracht und unter anderem von Geldwäsche gesprochen. Als ihn der Verfassungsschutz darüber informiert habe, dass A. oberserviert werde, habe er jeglichen Kontakt abgebrochen.
"Keiner Schuld bewusst"
Gaal betonte, es sei kein Geld,
"von niemanden", geflossen. "Ich bin mir keiner Schuld bewusst", sagte er.
Er habe bisher nicht einmal eine Zeugeneinvernahme gehabt und sei schon gar
nicht als Beschuldigter geladen worden. Daher habe er auch keinerlei
Absichten, von seinem Amt als Vorsitzender der
Bundesheer-Beschwerdekommission zurückzutreten.