Dramatische Werte: SPÖ und FPÖ liegen statistisch bereits gleichauf.
In der neuen Gallup-Hochrechnung für die „Sonntagsfrage“ liegt die FPÖ erstmals wieder Kopf an Kopf mit der SPÖ. Die SPÖ führt noch mit 28 %, hat zur Vorwoche aber 1 % eingebüßt, die FPÖ liegt mit 27 % statistisch gleichauf. Die ÖVP ist mit nur 22 % hoffnungslos auf Platz 3 zurückgefallen, die Grünen können mit 14 % erstmals wieder zulegen. In den Rohdaten – also bei den deklarierten Wählern – hat die FPÖ die SPÖ mit je 17 % eingeholt. Weil bei den noch unentschlossenen Wählern die Sympathien für Faymann und die SPÖ aber stärker sind als für Strache, hat Gallup die SPÖ in der Hochrechnung auf Platz 1.
Wenn heute Wahlen wären, welche Partei würden Sie wählen?
Tatsächlich kommt die Kanzler-Partei durch die Euro-Krise zunehmend unter Druck. Während die SPÖ 1 % verlor, büßte Kanzler Faymann im Vergleich zum Vormonat im Polit-Barometer gleich 9 % an Zustimmung ein. Nur 26 % der Österreicher bewerteten den Kanzler im letzten Monat positiv, aber bereits 46 % negativ. Mit 26 % Zustimmung ist Faymann im Vergleich zwar weiterhin – laut EU-weiter Umfragen – der am positivsten bewertete Regierungschef Europas. Das ist freilich ein schwacher Trost: Minus 20 % im Polit-Barometer sind sein bisher schlechtester Wert.
Noch dramatischer: HC Strache, der bisher mit einem Minus-Ergebnis von 33 % der unbeliebteste Politiker im Land war, hat im laufenden Monat 9 % aufgeholt und liegt mit minus 24 % nur noch knapp hinter dem Kanzler. Faymann freilich ist in der Kanzlerfrage weiter unbestritten: 24 % würden ihn direkt zum Kanzler wählen; nur 15 % sind für Strache.
Wen würden Sie zum Kanzler wählen?
Faymanns Problem: Die Österreicher bewerten die Regierung immer schlechter. Allein in den letzten zwei Wochen verlor das Regierungsteam im Polit-Barometer 48 % an Zustimmung – und fällt damit auf einen absoluten Tiefstwert. Nur vier Regierungsmitglieder liegen noch im Plus.
Größtes Alarmzeichen: Nach der Zustimmung zur Regierung bricht nun auch die Zustimmung zur bisher unbestrittenen „Schuldenbremse“ ein.
Zwar gibt es bei den Österreichern nach wie vor eine Mehrheit für die Schuldenbremse. 48 % sind für die Aufnahme der „Schuldenbremse“ in die Verfassung, 35 % dagegen. Doch die Mehrheit wackelt.
Sind Sie für die Schuldenbremse?
Seit der Vorwoche hat die Zahl der Gegner der Schuldenbremse von 26 % auf 35 % um 9 % zugenommen, die Zahl der Befürworter ist von 57 % auf 48 % sogar um 9 % eingebrochen. Die FPÖ, so scheint’s, hat in den nächsten Wochen leichtes Spiel …