Putin könnte Lieferung stoppen

Gas-Not: Frieren wir im Winter?

25.06.2022

Alles schaut gebannt nach Moskau – doch was würde ein Gas-Stopp bedeuten? 

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© APA/HARALD SCHNEIDER
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Wien. Berlin hat es bereits getan – Wien wartet noch ab. Während die deutsche Regierung angesichts der russischen Gas-Lieferbremse die Alarmstufe ausgerufen hat, wartet Klimaministerin Leonore Gewessler noch ab. Im ÖSTERREICH-Interview argumentiert die Grüne, dass trotz der 50-prozentigen Lieferreduktion derzeit genug Gas käme, um für die Heizsaison die riesigen heimischen Speicher zu befüllen. Doch sie sagt auch, sie mache sich „keine Illusionen“ – Putin werde versuchen, genau das zu verhindern, um Gas als Waffe nutzen zu können. Doch was ist, wenn der Zar zudreht?

➜ Privathaushalte bevorzugt. Stoppt Putin die Lieferungen, dann werde sie die Alarm-, ja sogar die Notfallstufe ausrufen – das macht Gewessler im Interview klar. Das bedeutet: In Stufe 3 (siehe unten) treten „Lenkungsmaßnahmen“ in Kraft – Gas würde dann rationiert. Doch die Privathaushalte, die ohnehin nur 20 % des Verbrauchs ausmachen, werden bevorzugt. Bei einem aktuellen Speicherstand von 43 % – fast der halbe Jahresverbrauch – sollte sich es also ausgehen, dass wir in unseren Wohnungen nicht frieren müssen.

➜ Hammer für die Wirtschaft. Anders ist das im Fall der Industrie. Sie verbraucht 40 % des Gases – und bei ihr würde zuerst abgedreht, da ja auch die Stromversorgung (30 % des Jahresverbrauchs) gewährleistet sein muss. Die Folge: Produktionseinbr??che, hunderttausende Jobs in Gefahr, wahrscheinlich eine Rezession. Gewessler gibt zu, dass die Situation dann Ernst wäre.

➜ Sparen. Deshalb müsse Gas gespart werden. Und zwar auch beim Heizen daheim: Statt der derzeit üblichen 24 Grad sollen es künftig 22 sein. Also zwar nicht frieren, aber doch frösteln.

➜ In 5 Jahren unabhängig. Gewessler will mittels Energiewende Österreich bis 2027 unabhängig machen.

➜ Speicher zu 43,4 % voll. Immerhin sind unsere Gas­speicher bereits zu 43,4 % gefüllt (in einer Woche um 3 % mehr) – bis Herbst sollen es 80 % sein, fast ein Jahresverbrauch. Also alles gut? Leider nicht; auch Putin weiß, wie er das verhindern kann – zudem ist in den Speicher auch Gas, das Unternehmen gehört. Dreht Russland ab, kann alles also sehr, sehr knapp werden 

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