Heinz Fischer bezieht im Interview mit dem Magazin „Name it“ klar Position: Er ist für Homo-Ehe am Standesamt, offen für Adoptionen ...
Für Gesprächsstoff sorgt derzeit ein ungewöhnlich persönliches und offenes Gespräch mit Bundespräsident Heinz Fischer im Gay-Hochglanz-Magazin Name it. Interviewer Alfons Haider erläutert im Gespräch mit ÖSTERREICH: „Herr Dr. Fischer hat ein ziemlich großes Vertrauen zu mir. Er weiß, dass ich keine hinterhältigen Fragen stelle.“
So erzählt Fischer, der sich am 25. April der Wiederwahl stellt, dass er mit seinen Mitarbeitern per Du ist, sie ihn alle mit „Heinz“ anreden – genau so wie seine beiden Kinder Philip und Lisa, die nie Mama und Papa zu ihren Eltern sagten, sondern Margit und Heinz.
Anekdoten
Auch Anekdoten aus seiner ersten fünfjährigen Amtszeit
gibt Fischer zum Besten: „Als der russische Präsident Vladimir Putin in Wien
war und das große Staatsbankett am Abend stattgefunden hat, gehe ich zum
Rednerpult, schaue auf mein Manuskript. Und bemerke, es war die falsche
Rede! Ich sage zu meinen Mitarbeitern „Kinder, das ist schrecklich, das ist
ja das falsche Manuskript!“ In dem Moment hatte ich vergessen, dass Putin
perfekt Deutsch spricht, er lehnt sich also zu mir herüber und sagt: „Herr
Präsident, haben Sie vielleicht die falsche Rede? Machen’s Ihnen nichts
draus, das ist dem Breschnew auch einmal passiert, nur hat der es gar nicht
gemerkt.“ Da war die Situation gerettet!“
Homo-Ehe am Standesamt? „Würde mich nicht stören“
Politisch
brisant sind die Passagen zur Gleichstellung Homosexueller. „Es ist beim
Interview klar herausgekommen, dass er für eine Gleichstellung aller
Menschen in diesem Land ist, egal welcher religiösen, politischen oder
sexuellen Minderheit sie angehören“, erzählt Alfons Haider.
Bundespräsident Fischer stellt im Interview klar:
- Eine Homo-Ehe am Standesamt würde Fischer keinesfalls stören.
- Auch bei Kinder-Adoption gibt sich Fischer aufgeschlossen: „Bislang konnte man mir nicht überzeugend erklären, warum eine Adoption durch gleichgeschlechtliche Paare ein so großes Problem darstellt.“
