Wer was werden könnte

Geheime grüne Ministerliste in Schublade

01.10.2019

In eine türkis-grüne Regierung sollen für die Grünen erfahrene Ex-Politiker einziehen.

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© Fotomontage; Quelle: APA, Artner
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Offiziell will natürlich noch keiner über potenzielle neue Minister reden. Hinter den Kulissen basteln die Öko-Wahlsieger aber freilich längst an ihrem möglichen neuen Kabinett. Grünen-Bundessprecher Werner Kogler selbst wäre der logische Vizekanzler dieser Koalitionsvariante. Er selbst soll allerdings auch damit liebäugeln, Klubchef zu werden, um ein reibungsloses Funktionieren der Regierungsarbeit zu ermöglichen. Strategen seiner Partei würden ihn aber lieber nach dem Modell des einstigen deutschen Chefs Joschka Fischer als Vizekanzler und Außenminister sehen.

 
Monika Langthaler als Außenministerin? Überlegungen dazu gibt es.

Für das Amt des Außenministers – das die Grünen anstreben – überlege man aber auch Ex-Grün-Star Monika Langthaler oder den weit über Parteigrenzen geschätzten Top-Profi Lothar Lockl. Letzterer gilt als absoluter Wunschkandidat der Grünen als Regierungskoordinator und würde auch von der ÖVP wohl als solcher geschätzt. Der Haken: Lockl ist in der Privatwirtschaft erfolgreich und dürfte zögern, berichten Grüne. Selbiges gilt für Monika Langthaler, die auch als allfällige Wissenschaftsministerin gehandelt wird.

Grüne müssten Justiz oder Verteidigung nehmen

Mischung. Als Umweltministerin – Kogler möchte eine neue Ressortaufteilung und die Wirtschaft dazumischen – ist die grüne Nummer zwei Leonore Gewessler gesetzt. Sie machte zuletzt auch bei öffentlichen Auftritten „eine sehr gute Figur“, sagen Grüne. Im grünen Team sollen jedenfalls „viele Frauen, Experten und alte Profis sitzen“, berichtet ein Insider. Ebenfalls beste Chancen auf ein Ministeramt hätten daher Landesrätin Astrid Rössler (Infrastruktur) und Rudi Anschober für Integration.

© APA/ROBERT JAEGER
Wiens Grün-Chefin Hebein ist kein Fan von Koalition mit VP.

Wien: Angst vor grünen "Fundis"

In der ÖVP geht die Angst um, dass die selbstbewussten Wiener Grünen – sie haben bei der Nationalratswahl extrem stark zulegt – erneut türkis-grüne Koalitionsverhandlungen platzen lassen. Immerhin machen in der VP-Welt einige eben die Stadtgrünen für das seinerzeitige Platzen der schwarz-grünen Verhandlungen 2003 verantwortlich.

Damals habe aber vor allem „Peter Pilz eine Hauptrolle beim Scheitern gespielt“, schränkt selbst ein VP-Mann ein. Dieser wird bei diesen Verhandlungen naturgemäß keine Rolle mehr spielen.

Mindestsicherung als Knackpunkt für Wien

Wiens grüne Vizebürgermeisterin Birgit Hebein gilt freilich auch als VP-Grün-Skeptikerin. Sie würde wohl eine Reform der Mindestsicherung von VP-FP in den Verhandlungen fordern.

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