Ex-FMA-Mitarbeiter: Keine Erinnerung an Balkan-Großprojekte der Hypo.
Eine nicht auffindbare Liste mit Geldwäsche-Verdachtsfällen hat am Donnerstag im Hypo-U-Ausschuss für Aufsehen gesorgt. OeNB-Mitarbeiter Wolfgang Geyer, 2007 noch als FMA-Mitarbeiter bei einer OeNB-Hypo-Prüfung als Geldwäsche-Experte dabei, erklärte am Ende seiner Befragung, die Liste nachreichen zu wollen.
Mehrere andere Listen wurden von den Abgeordneten nach längerer Dokumentensuche der Parlamentsdirektion begutachtet, aber von Geyer nicht als die entsprechende Liste mit den Geldwäsche-Verdachtsfällen identifiziert.
Team Stronach: Keine Konsequenzen
Team-Stronach-Vertreter Robert Lugar monierte, dass die festgestellten Geldwäsche-Mängel bei der Hypo Alpe Adria-Bank zu keinen Konsequenzen geführt hätten. Ein einfaches Restaurant, dass sich nicht an die Gesetze halte, werde zugesperrt, und bei der Hypo habe es damals 2007 keine Konsequenzen geben. "Wir haben die damaligen rechtlichen Rahmenbedingungen ausgeschöpft", erwiderte Geyer. In seiner Anwesenheit habe es mit dem Hypo-Management keine Gespräche über die Mängel gegeben, vielleicht sei der OeNB-Prüfungsleiter tätig geworden.
Die Zusammenarbeit mit der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) beschrieb Geyer im Gegensatz zum gestrigen Zeugen, dem ehemaligen FMA-Vor-Ort-Prüfer Johann Schantl, als korrekt. Die Unterlagen, die er für seine Prüfungstätigkeit benötigte, habe er sich im Voraus geholt. "Ich war integraler Bestandteil des Prüfteams."
"Lauter einsamer Wölfe"
Der Grün-Abgeordnete Werner Kogler wollte wissen, ob die Hypo-Großprojekte am Balkan, nämlich Skiper und Adriatic, damals Thema bei Gesprächen zwischen den Bankenprüfern gewesen sei. Geyer betonte, dazu "keine Wahrnehmung" zu haben und von diesen Fällen nur aus den Medien erfahren zu haben. Kogler wollte dies nicht glauben und bezeichnete die Bankenprüfer als "lauter einsame Wölfe".