Polit-Blogger und oe24-Kolumnist Gerald Grosz schreibt mit gewohnt spitzer Zunge.
Herr Nehammer,
ich hoffe, der Ouzo mundet, das Tsatsiki schmeckt. Und während Sie Ihre Zehen wohlbewacht von österreichischen Personenschützern, ohne die Sie und Ihre Frau ja bekanntlich nicht außer Haus gehen und keine Party auslassen, in die Ägäis strecken, streckt‘s unserer Wirtschaft die Beine. Ja, der Fluch der bösen Tat zeigt seine Auswirkungen.
Keine Woche vergeht, in der nicht ein Betrieb in die Insolvenz schlittert. Kein Tag vergeht, an dem nicht neue Horrormeldungen unsere Wirtschaft erschüttern. Nun schrumpft die Wirtschaft. Man nennt dies auch die Vorboten der Rezession. Und diese hat zur Folge, dass die Arbeitslosigkeit steigt. Aber das kann doch den kleinen Charly Schmehammer nicht erschüttern, er genießt den Urlaub in Griechenland, badet im Wasser, während Südösterreich das Bad im Schlamm vorbehalten ist, die Arbeitgeber grundeln und die Arbeitnehmer versinken.
Herr Nehammer, hat man beim Filzmaier-PR-Schnellkochkurs an der berühmt berüchtigten Pröll-FH-Krems nicht gelernt, was Verantwortungsbewusstsein heißt? Beginnen wir einmal damit, dass Sie ihre Badehose wieder einpacken, den kühlen Rosé hinter sich lassen, ihre Ehefrau im Flieger verstauen und rasch wieder zurück nach Österreich kommen. Dann sorgen Sie als Erstes dafür, dass alle Katastrophenopfer in der Steiermark und Kärnten voll entschädigt werden. Dann führen Sie sofort Preisdeckel auf Treibstoff, Energie, Lebensmittel und Mieten ein.
Und wenn Sie dies alles erledigt haben, entschuldigen Sie sich für Ihre bisherige Leistung und den Bezug des arbeitslosen Einkommens, treten zurück und machen mit Ihrer grünen Hundstruppe den Weg für Neuwahlen frei. Gleichzeitig übergeben Sie den ÖVP-Vorsitz einem Wasserhydranten. Denn selbst dieser ist nützlicher und wahrscheinlich erfolgsversprechender.
Es grüßt Sie nach Griechenland herzlich Gerald Grosz