ÖSTERREICH-Umfrage
Gesamte Regierung ist im Plus
06.02.2010
Das erste Ministerzeugnis des heurigen Jahres liegt vor. Einen Traumstart legt ÖVP-Wissenschaftsministerin Karl hin.
Jetzt liegt das erste Politiker-Barometer für das neue Jahr vor: Das Meinungsforschungsinstitut Gallup hat es für ÖSTERREICH erstellt (repräsentative Umfrage, 400 Befragte). Aus der Differenz zwischen positiver und negativer Nennung je Minister („Ist mir positiv/negativ aufgefallen ...) ergibt sich der aktuelle Beliebtheits-Saldo.
Stabil auf niedrigem Niveau
Erstmals seit Langem befindet sich
die gesamte Regierungsmannschaft im Plus – da Minusminister Johannes Hahn
(VP) von der Regierung direkt als EU-Regionalkommissar nach Brüssel
wechselt. Er hatte zuletzt einen Saldo von minus 16 %. Newcomerin
VP-Wissenschaftsministerin Beatrix Karl steigt überraschend gut bei 11 % ein
und beflügelt damit (plus 27 %) die Werte der Regierung. Ebenfalls
sensationell sind die Bekanntheitswerte Karls, die derzeit bei 63 % der
Bevölkerung kennen. Zum Vergleich: Niki Berlakovich liegt bei 58 %.
Pröll bleibt auf Platz 1
Das Regierungsteam um Faymann und
Pröll stabilisiert sich auf niedrigem Niveau. VP-Finanzminister Josef Pröll
bleibt beim Ranking auf Platz 1, rutscht aber erstmals unter die magische
30-Prozent-Marke.
SP-Kanzler Werner Faymann hält sich stabil bei 25 % Saldo (heißt: 48 % positive und 23 % negative Nennungen).
ÖVP-Minister rutschen ab, Fekter Schlusslicht
Markante
Veränderungen im Vergleich zum Dezember des Vorjahres ergeben sich vor allem
bei den ÖVP-Ministern: VP-Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner büßt 6 %
an Beliebtheit ein, VP-Umweltminister Niki Berlakovich verliert nach dem
Klimagipfel von Kopenhagen gar 11 % und VP-Innenministerin Maria Fekter
sackt mit der Diskussion um das dritte Asylerstaufnahmezentrum in Eberau
selbst am letzten Platz noch einmal um 6 % ab. Sie polarisiert in der
Bevölkerung am heftigsten – 37 Prozent sehen ihre Arbeit positiv, ebenfalls
37 Prozent aber negativ – ergibt insgesamt 0 Prozent.
SPÖ-Minister legen zu, doch die Partei verliert
Wenn es um
die persönlichen Sympathiewerte geht, gibt es Zuwächse bei den SP-Ministern:
Bildungsministerin Claudia Schmied verbessert sich um 7 % –
Gesundheitsminister Alois Stöger und Verteidigungsminister Norbert Darabos
sogar um 8 %.
Doch: Die Traumwerte schlagen sich nicht in der Sonntagsfrage nieder, wo abgefragt wird, welche Partei bei der Nationalratswahl gewählt werden würde: Die ÖVP liegt hier mit 32 % auf Platz eins (–1), die SPÖ würden 30 % (–1) wählen, FPÖ 21 % (+1), Grüne 12 % (unverändert) und das BZÖ liegt bei 3 % (+1). Beim Kanzlerduell führt Josef Pröll mit 39 % (+1) vor Werner Faymann (36 %).