Die Vorarlberger Ärztekammer findet, dass zur Sanierung der Krankenkassen zunächst einmal die Wirtschaft ihre Schulden begleichen sollte.
Die Ärztekammer für Vorarlberg schlägt im Kampf gegen die geplante Gesundheitsreform vor, zur Sanierung der maroden Gebietskrankenkassen die ausstehenden Sozialversicherungsbeiträge der Unternehmen einzufordern. Die österreichische Wirtschaft schuldet den Gebietskrankenkassen der Kammer zufolge über 900 Mio. Euro an Beiträgen, die nicht an die Kassen abgeführt wurden.
Firmen müssen Schulden begleichen
Ende 2006 hatte allein
die VGKK ein Defizit von 7,8 Mio. Euro, und das bei Außenständen von 20,5
Mio. Euro - davon neun Millionen, die von den Arbeitnehmern bei der
Lohnabrechnung zwar bezahlt, von den Arbeitgebern aber nicht an die Kassen
überwiesen wurden. Dazu werden jährlich zwei Mio. Euro in Vorarlberg als
uneinbringlich abgeschrieben.
Die Wirtschaftskammer wies die Zahlen als falsch zurück.
Gesundheitsreform ist "Kosmetik"
Den Gesetzesentwurf
zur Gesundheitsreform nennen die Vorarlberger Mediziner reine "Kosmetik".
Am großen Streiktag der österreichischen Ärzte, am 16. Juni, schließen auch
die Vorarlberger ihre Ordinationen und halten in Dornbirn eine
Informationsveranstaltung mit Gesundheitsberatung ab. Natürlich gibt es
Notdienste. In den Krankenhäusern finden Betriebsversammlungen statt.