Gespräche der Sozialpartner am Nachmittag
Gewerkschaft fordert: 'Wegen Coronavirus Öffnungszeiten-Reduktion im Handel'
12.03.2020Die geplanten Kindergarten-und Schulschließungen und dadurch entstehende Betreuungspflichten bringen viele der 400.000 heimischen Handelsangestellten in eine Zwickmühle.
Wien/Salzburg/Wiener Neudorf. Die Gewerkschaft fordert nun, dass die Öffnungszeiten im Handel für die Dauer der Schulschließungen auf 08.30 Uhr bis maximal 18.00 Uhr eingeschränkt werden.
"Aus Sicht der Gewerkschaft GPA-djp ist die Situation rund um das Corona-Virus für Handelsangestellte momentan untragbar, die Telefone in der Beratung der Gewerkschaft laufen heiß", so die GPA-djp-Bundesvorsitzende Barbara Teiber am Donnerstagvormittag in einer Aussendung.
Belastung der Mitarbeiter reduzieren
Die Gewerkschaft drängt darauf, die Belastung für die Handelsmitarbeiter zu reduzieren. "Handelsangestellte sind einer enormen Zahl an sozialen Kontakten ausgesetzt, das Ansteckungsrisiko ist daher groß. Darüber hinaus sind es oft Frauen mit Betreuungspflichten, die aufgrund der kommenden Schulschließungen doppelt und dreifach belastet sind", sagte die GPA-djp-Chefin. Eine Einschränkung der Öffnungszeiten auf 08.30 Uhr bis maximal 18.00 Uhr würde im Handel ermöglichen, mit einer Schicht pro Tag auszukommen und weiterhin die Versorgung mit Produkten des täglichen Lebens für die Bevölkerung sicherzustellen. "In der aktuellen Situation gibt es keine sachliche Rechtfertigung für Öffnungszeiten bis 21 Uhr", so Teiber.
Am Mittwoch hatte die Regierung noch keine neuen Maßnahmen vorgestellt, um die Entgeltfortzahlung für Eltern, die zur Kinderbetreuung zu Hause bleiben, neu zu regeln. Am Donnerstagnachmittag soll es zu der Causa weitere Gespräche zwischen der Wirtschaftskammer und der Gewerkschaft geben. Die großen Handelsketten dm, Hofer, Rewe (Billa, Merkur, und Penny) und Spar prüfen derzeit die Personalplanung für die nächsten Tage und Wochen. Konkrete Maßnahmen will man erst nach den Sozialpartnergesprächen bekannt geben.