Neue Kampagne

Mission 11: Mit diesen Tipps sollen Haushalte jetzt Energie sparen

11.09.2022

Die Regierung stellte am Montag die Kampagne "Mission 11" vor.

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© APA/ROLAND SCHLAGER
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Die Regierung hat am Montag ihre Energiesparkampagne vorgestellt. Mit Maßnahmen, die "unkompliziert und ohne viel Geld in die Hand zu nehmen, zu Hause umsetzbar sind", könnten insgesamt 11 Prozent des derzeitigen Energieverbrauchs eingespart werden, sagte Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) in einer Pressekonferenz. Vermittelt werden sollen die Energiespartipps bis einschließlich März mittels Werbekampagne. Auch über verbindliche Maßnahmen denkt die Regierung nach.
 

Diese Tipps gibt die Regierung

© Mission11.at

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"Situation ist ernst"

Es seien "kleine Dinge, einzelne Verhaltensänderungen, die in Summe einen Unterschied machen", so die Ministerin. Die Regierung empfiehlt etwa, die Raumtemperatur zu senken, Fenster abzudichten, den Gefrierschrank abzutauen oder die Energiesparprogramme bei Waschmaschine und Geschirrspüler zu nutzen. Das seien Tipps, die man sofort umsetzen könne. Zusätzlich sei auch der Ausbau der Erneuerbaren Energien und der Umbau der Industrie hin zu nachhaltigen Produktionsprozessen notwendig.

"Die Situation ist ernst", sagte Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP). Die hohen Energiepreise, vor allem der hohe Gaspreis, würden Haushalte und Unternehmen enorm belasten. Neben den Maßnahmen, die die Regierung zur Abfederung der Teuerung treffe, müsse jetzt alles getan werden, um sparsam mit Energie umzugehen. "Jeder Prozentpunkt an Stromverbrauch, den wir einsparen, hilft natürlich, Gaskraftwerke seltener zu brauchen", so der Minister. Die Energiesparkampagne versuche daher, das Bewusstsein zu stärken, dass "jeder und jede mit seinem Verhalten wirklich etwas bewirken" könne.

In den vergangenen Jahrzehnten sei der effiziente Einsatz von Energie eher in den Hintergrund gerückt, weil die Preise relativ niedrig gewesen seien und es vermeintlich genug Energie gegeben habe, sagte Barbara Schmidt, Generalsekretärin von Oesterreichs Energie, der Interessenvertretung der österreichischen E-Wirtschaft. Ein großer Teil des österreichischen Stroms komme zwar aus erneuerbaren Quellen, vor allem im Winter werde aber auch ein Teil des Verbrauchs durch Gaskraftwerke gedeckt. Deshalb sei es notwendig, die Nachfrage nach Energie, besonders nach Strom, zu senken. "Die Maßnahmen klingen vielleicht ein bisschen banal, man weiß vieles, aber ob man es im Alltag wirklich umsetzt, ist eine andere Frage", sagte Schmidt.

11 Prozent sollen eingespart werden

Die Basis der Energiesparkampagne bildet eine Untersuchung der österreichischen Energieagentur. Diese beschäftige sich "seit 40 Jahren mit Energiesparen, 39,5 Jahre davon hat es niemanden interessiert", sagte Geschäftsführer Franz Angerer. Im letzten halben Jahr habe sich vieles verändert. Die Energieagentur hat im Auftrag der Regierung geschätzt, wie viel Energie im Privatbereich kurzfristig eingespart werden kann. Dazu habe man sich verschiedene Musterhaushalte angeschaut und unterschiedliche Einsparmöglichkeiten bewertet. Demnach könnten mit den empfohlenen Maßnahmen in den Bereichen Strom, Wärme, Mobilität und Warmwasser insgesamt 11 Prozent des derzeitigen Energieverbrauchs eingespart werden.

Neben der Energiesparkampagne arbeite die Regierung auch an mittel- und längerfristigen Maßnahmen zum Energiesparen, darunter etwa das Energieeffizienzgesetz. Auch ein Paket von verbindlichen Maßnahmen werde aktuell im Klimaministerium ausgearbeitet, dieses müsse dann aber noch in der Koalition diskutiert werden. Konkrete Angaben machten Gewessler und Kocher hier allerdings nicht. Auf nationaler Ebene stoße man außerdem an gewisse Grenzen, deshalb erwartet die Energieministerin Vorgaben auf EU-Ebene.

Unter anderem werde auch ein Verbot von Heizschwammerln in der Gastronomie geprüft, sagte Gewessler bereits am Samstag. Ablehnung dafür kam vom Gastro-Spartenobmann in der Wirtschaftskammer. Via "Kurier" (Montagsausgabe) beklagte Mario Pulker, dass den Gastronomen bereits "ein Rauchverbot aufs Aug' gedrückt" worden sei - und die Heizschwammerln seien als teure Ausweichmöglichkeit angeschafft worden. Bezogen auf Corona sei die Infektionsgefahr im Freien auch geringer als in den Lokalen. Generell solle es den Wirten überlassen bleiben ob sie solche Heizgeräte verwenden oder nicht. "Wir schalten sie ohnehin nicht unnütz ein, weil der Betrieb ja auch nicht billig ist", so der WKÖ-Vertreter.
 

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