Der Hauptteil der Schuldenlast liegt immer noch bei Wiener Kasse.
Die neun Gebietskrankenkassen haben zusammen immer noch einen Schuldenstand von 940 Millionen Euro (Stand 31. 1. 2010). Dies geht aus Zahlen des Gesundheitsministeriums hervor. Der Löwenanteil davon entfällt weiterhin auf die Wiener Kasse, die mit 519 Millionen (Stand 31.3. 2010) am tiefsten in den roten Zahlen ist. Gegenüber den vergangenen Jahren ist das aber trotzdem eine Verbesserung - Ende 2008 hatte das "negative Reinvermögen" der Gebietskrankenkassen noch 1,2 Milliarden Euro betragen.
Reduzierung
Hauptgrund für die Reduzierung des Schuldenstandes
ist das im Vorjahr wirksam gewordene Entschuldungspaket der Regierung. Mit
der Auflösung des Katastrophenfonds, der Einmalzahlung von 45 Millionen Euro
und der Senkung der Mehrwertsteuer auf Medikamente sind den Kassen im Jahr
2009 insgesamt rund 183 Millionen Euro zugeführt worden. Heuer könnte der
Schuldenstand jedoch wieder etwas steigen. Laut jüngster Prognose des
Hauptverbandes soll die Krankenversicherung insgesamt 12 Mio. Euro, die neun
Gebietskrankenkassen alleine aber fast 77 Mio. Euro neue Schulden machen.
Darin eingerechnet sind bereits die beschlossenen 100 Mio. aus dem neu
geschaffenen Strukturfonds und die Maßnahmen zur Kostendämpfung, mit denen
die Kassen selbst 197 Mio. hereinbringen müssen. Zudem bekommen die Kassen
aber auch noch heuer und in den nächsten beiden Jahren jeweils 150 Millionen
Euro zur Entschuldung.
Laut Beantwortung einer Serie von Anfragen des BZÖ-Abgeordneten Gerald Grosz durch Gesundheitsminister Alois Stöger (S) liegen die Personalkosten der neun Gebietskrankenkassen bei insgesamt 557,8 Millionen Euro. Auch hier entfällt der Löwenanteil auf die größte Kasse, die WGKK, mit 211,4 Mio. Euro. Die Wiener haben mit 3.473 Beschäftigten (auf Vollzeitbasis gerechnet) auch den höchsten Personalstand. Insgesamt beschäftigen die neun Gebiebtskrankenkassen 9.986 Mitarbeiter. Allerdings betreiben die Wiener auch mit dem Hanusch-Krankenhaus als einzige GKK ein eigenes Spital, das alleine rund 1.300 Mitarbeiter beschäftigt. Zudem haben alle Kassen eigene Gesundheitseinrichtungen, das heißt, das Personal wird nicht nur in der Verwaltung eingesetzt.
Dessen ungeachtet fordert Grosz von der Regierung eine radikale Zusammenlegung der 21 Sozialversicherungsträger. Gegenüber der APA schlug der BZÖ-Mandatar vor, künftig nur noch drei Sozialversicherungsträger zu betreiben - nämlich einen für die Kranken- und Unfallversicherung, einen für die Pensionsversicherung und einen für eine neue Pflegeversicherung.