Die Grünen-Chefin verlang außerdem einen Energie-Gipfel, weiters betonte sie dass Österreich im Bereich Strom und Wärme hunderprozentig unabhängig werden müsse.
Grünen-Chefin Eva Glawischnig verlangt angesichts des Gaskonflikts zwischen Russland und der Ukraine von der Regierung einen Masterplan, um sich aus der Abhängigkeit von Russland zu lösen. Im Ö1-"Journal zu Gast" am Samstag forderte die Grüne Frontfrau dazu die Einberufung eines "Energie-Gipfels". Einmal mehr betonte sie die Grüne Vision, Österreich bis spätestens 2030 im Bereich Strom und Wärme "zu hundertprozent unabhängig" zu machen.
Energie-Gipfel gefordert
Es brauche ein "großes
energiepolitisches Programm", so Glawischnig. Sollte der geforderte
"Energie-Gipfel" nicht kommen, dann werde sie diesen in der kommenden
Nationalratssitzung am 21./22. Jänner "über einen dringlichen Antrag vom
Wirtschaftsminister (Reinhold Mitteerlehner (V), Anm.) zwangsweise
abverlangen".
Unabhängige Energieträger
Für Österreich sieht die
Grünen-Chefin "gute Voraussetzungen, bis 2025, 2030" im Bereich
Stromversorgung und Wärme zu hundertprozent unabhängig und auf neue
Energieträger umgestiegen zu sein. Dies würde aber nicht "ohne radikale
Reduzierung des Verbrauchs" gehen. Die von der Regierung vorgesehenen 100
Mio. Euro zur thermischen Gebäudesanierung bezeichnete Glawischnig als
"Tropfen auf den heißen Stein". Es wäre dafür das Zehnfache notwendig,
meinte sie.
Mitterlehner weist Kritik zurück
Wirtschaftsminister
Reinhold Mitterlehner (V) hat die Vorwürfe der Grünen-Chefin Eva Glawischnig
im Ö1-"Mittagsjournal" zurückgewiesen. Forderungen nach einem Energiegipfel
- die auch bereits das BZÖ aufgestellt hatte - wies der Minister am Samstag
per Aussendung zurück: Ein solches Treffen habe bereits am Mittwoch
stattgefunden, verwies er auf den in dieser Woche zusammengetretenen
"Energielenkungsbeirat".
Vertreter mehrerer Ministerien, der Sozialpartner, der Länder und der Energielieferanten hätten sich dabei getroffen und "alle Schritte eingeleitet, um die Krise zu managen", so Mitterlehner. Im Vergleich zu den anderen, vom Lieferstopp betroffenen Ländern, habe Österreich die Krise gut gemeistert: "Alle Haushalte haben Gas. Es mussten weder Kraftwerke noch Industriebetriebe abgeschaltet werden", betonte der Ressortchef.