Allergischer Schock

Glawischnig: Kollaps mitten in der Grünen-Krise

04.04.2017

In der Partei verliert Glawischnig die Kontrolle – nun kommt auch eine gesundheitliche Krise dazu.

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Es war dramatisch: Am Samstag musste Eva Glawischnig mit einem schweren allergischen Schock in der Notaufnahme des Wiener AKH behandelt werden. Seitdem ist die Grünen-Chefin in ständiger medizinischer Behandlung – alle Termine wurden abgesagt. Als Auslöser des Allergieschocks wurden Pollen diagnostiziert.

Fakt ist: Stress schwächt das Immunsystem und forciert ­Allergien. Und an Stress hat Eva Glawischnig derzeit keinen Mangel: Der gesundheitliche Kollaps fällt mitten in die schwerste politische Krise, die sie je durchstehen musste.

  • Druck. Nach dem Rauswurf der Parteijugend wird der Druck auf sie immer größer. Immer mehr Player opponieren offen gegen die Parteichefin (siehe rechts). Über die Grünen in den Ländern verliert sie zunehmend die Kontrolle.

Junge Grüne in Ländern dürfen weitermachen

  • Länder. Vorarlberg, Kärnten, Tirol, Burgenland und Wien werden weiter mit ihren Landesorganisationen der Jungen Grünen arbeiten. „Wir verstehen uns mit unserer Jugend sehr gut“, sagt etwa der Kärntner Landesrat Rolf Holub zu ÖSTERREICH. Um diesen Druck abzufangen, dürfen die Landesjugendorganisationen nun weitermachen wie bisher, die Grünen in den Ländern dürfen sie finanzieren. Lediglich der "Zirkel um Flora Petrik" sei ausgeschlossen, heißt es zu ÖSTERREICH aus der Bundespartei.
  •  Vor Ablöse? Immer mehr stellen nun auch Glawischnigs Führungsstil infrage. Man müsse sich für die Nationalratswahl rüsten, so hochrangige Grüne. Politbeobachter meinen, dass Glawischnig bereits vor dem geordneten Rückzug steht.

Kritik wegen "Dancing Stars"-Engagements

Zu allem Übel hagelt es an Glawischnig auch Kritik im Privaten. Dass ihr Mann Volker Piesczek bei der Show Dancing Stars mitmacht, sorgt bei vielen Grünen für Unmut. Debora Knob

Auch grüner Altstar gegen Glawischnig

Im Konflikt Junge Grüne gegen Altpartei schwelt auch der Streit zwischen Peter Pilz und Eva Glawischnig weiter. Pilz unterstützt offen den Wiener Rebellen Joachim Kovacs, der sich für den Verbleib der Jungen Grünen in der Partei aussprach. Andere Länder ziehen nun nach. Kritisch äußerte sich zu der Causa auch der Kärntner Rolf Holub: "Lieber Konsens als Nonsens", sagt er dazu. Die Burgenland-Chefin Regina Petrik, Mutter der geschassten Flora Petrik, hat im Vorstand wie Kovacs gegen den Rauswurf gestimmt: "Ich habe einen anderen Weg vorgeschlagen." Terezija Stoisits, grünes Urgestein, schrieb an Flora Petrik: "Danke für deine Energie, sie fehlt jetzt schon."

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