U-Ausschuss
Graf Ali: "Habe nie bestochen"
22.03.2012
Alfons Mensdorff-Pouilly über seinen Auftritt beim U-Ausschuss.
Gestern um 10.30 Uhr am Kärntner Ring. Einen Tag nach seinem legendären Auftritt beim U-Ausschuss im Parlament sitzt Alfons Mensdorff-Pouilly gut gelaunt in seinem Innenstadt-Büro. 43-mal entschlug er sich den Fragen des U-Ausschusses, was ihm viel Kritik einbrachte. Im ÖSTERREICH-Interview erklärt Graf Ali seine Strategie:
ÖSTERREICH: Herr Mensdorff-Pouilly, Sie haben sich 43-mal den Fragen der Abgeordneten entschlagen. War Schweigen in Ihrem Fall wirklich die richtige Strategie?
Alfons Mensdorff-Pouilly: Bei 150 Fragen sind 43 Entschlagungen ungefähr ein Drittel. Es gibt das Recht, dass die Aussage vor der Staatsanwaltschaft gilt. Warum sollte ich also alles vor dem U-Ausschuss nochmals erzählen? Damit ich einen Nuancenfehler mache und mich der Peter Pilz wegen falscher Aussage anzeigt? Da wäre ich ja deppert, wenn ich das mache, denn die Aussage war am 21. September 2011. Da kann man sich nicht jede Nuance und jedes Wort merken.
ÖSTERREICH: Viele hatten das Gefühl, dass Ihr Auftritt reinstes Kabarett war …
Mensdorff-Pouilly: Das war keine Comedy. Der U-Ausschuss war eine ganz wichtige Sache für mich. Ich habe endlich einmal die Gelegenheit gehabt, klipp und klar zu sagen, dass ich niemals jemanden aus der Politik oder aus einer Organisation bestochen habe. Die Abgeordneten haben alle Unterlagen von mir, sie haben alles bekommen und können das auch sehen.
ÖSTERREICH: Peter Pilz hat Sie mit einer Liste mit Barabhebungen von 5 Millionen Euro überrascht. Das war das einzige Mal, wo Sie in den Saft gegangen sind …
Mensdorff-Pouilly: Prinzipiell war Pilz am Mittwoch sehr fair. Ich war überrascht, weil diese Unterlagen nichts mit der Telekom zu tun haben und aus einem anderen Ermittlungsverfahren gegen mich stammen. Ich frage mich, wie er schon wieder zu diesen Sachen gekommen ist. Das einzige, was ihm jetzt noch fehlt, ist mein Röntgenbild.