Burschenschafterball
Graffiti-Anschlag auf Elmayer-Tanzschule
27.01.2010
Trotz Polizeiverbot wird gegen den Burschenschafterball demonstriert – und gegen die Beteiligung der Nobel-Tanzschule Elmayer.
Thomas Schäfer-Elmayer ist die Sache mehr als peinlich. Der prominenteste Tanzlehrer Wiens steht mitten am politischen Parkett: ÖH, rote, grüne und autonome Gruppen greifen ihn an, weil seine Tanzschule am Freitag die Eröffnungspolonaise beim Ball der schlagenden Burschenschafter organisiert. "Hat der Benimm-Papst gar kein Benehmen, dass er sich für diesem Rechtswalzer hergibt?“, fragen grüne Studenten.
Sprayer
Die Situation droht zu eskalieren: Unmittelbar nach dem
polizeilichen Verbot einer Demo am Heldenplatz gegen den Ball – im Vorjahr
gab’s Randale und 20 verletzte Polizisten – entdeckte man Graffiti an der
Fassade der Tanzschule Elmayer.
Elmayer selbst, der – im Gegensatz zu blauer Prominenz wie HC Strache – seit 20 Jahren persönlich nicht mehr an dem Ball teilnahm, zu dem auch deutsche Holocaust-Leugner anreisen sollen, rümpft nun über das Benehmen beider Seiten die Nase: „Bitte, was hat Tanzen mit Politik zu tun? Die einen kritisieren mich dafür, dass ein Team meiner Tanzschule beim Burschenschafterball die Choreografie macht. Die anderen vom Ballausschuss wollen mich für eine harmlose Sprayerei politisch vereinnahmen. Ich will beides einfach nicht.“
Demos finden statt
Weil trotzdem Demos angekündigt sind, stehen
am Freitag massive Polizeikräfte in der Wiener Innenstadt bereit.