Der Ex-Finanzminister war bei den Hausdurchsuchungen im Ausland.
Karl-Heinz Grasser (V) geht wieder einmal in die mediale Offensive: Bei einer Pressekonferenz morgen Dienstag um 10.30 Uhr in Wien will Grasser gemeinsam mit seinem Anwalt zu den vergangenen Donnerstag stattgefundenen Hausdurchsuchungen Stellung nehmen. Sein Mandant sei bei den Hausdurchsuchungen nicht in Österreich gewesen und nun zurückgekehrt, er wolle nun seine Kritik an den Maßnahmen der Behörden selber formulieren, erläuterte sein Rechtsanwalt Manfred Ainedter. Die Pressekonferenz findet in einem Konferenzraum eines Wiener Nobelhotels statt.
An zehn Standorten, darunter Grassers Penthouse-Wohnung in Wien, seine Firma Valuecreations GmbH, sein Bauernhaus in Kitzbühel und seine Villa am Wörthersee, hat die Staatsanwaltschaft Wien vergangene Woche Hausdurchsuchungen durchgeführt und dabei 35 Kartons mit Unterlagen, Computer und Handys beschlagnahmt. Auch bei Grassers Steuerberater Peter Haunold wurde eine Razzia durchgeführt. Die Durchsuchungen fanden nicht wegen der Buwog-Ermittlungen sondern im Zusammenhang mit dem laufenden Finanzstrafverfahren gegen Grasser statt, in dem der Ex-Minister von der Staatsanwaltschaft der Steuerhinterziehung seit 2003 verdächtigt wird.
Grasser und sein Anwalt haben stets alle Vorwürfe zurückgewiesen und die Rechtmäßigkeit der Stiftungs- und Firmenkonstruktion in Liechtenstein, den British Virgin Islands und auf Zypern unterstrichen. Grasser hatte stets betont, er habe in Liechtenstein nur sein Vermögen für seine Familie anlegen wollen.