Millionenflüsse

Grasser- Konten vor Öffnung

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Jetzt bekommt die Justiz auch Zugriff auf Konten im Finanzparadies Liechtenstein.

Auch wenn es nach außen hin den Anschein hat, als ginge in der Causa Grasser wenig weiter – hinter den Kulissen bewegt sich durchaus einiges. Wie ÖSTERREICH erfuhr, hat jetzt Liechtenstein auf ein Amtshilfeansuchen unserer Justiz reagiert und der Öffnung möglicher dortiger Konten von Karl-Heinz Grasser zugestimmt.

Grasser hat zwei Stiftungen in Liechtenstein errichtet
Damit ist der Weg frei, etwas Licht in die komplexen internationalen Firmen- und Stiftungskonstruktionen des Ex-Finanzministers zu bringen. Zumindest, was Liechtenstein betrifft – Antworten auf österreichische Amtshilfeersuchen an Zypern und die Britischen Inseln stehen noch aus. In Liechtenstein hat Grasser zwei Stiftungen mit den Namen Waterland und Silverland errichtet, über die Millionen geflossen sein sollen. Als fragwürdig gelte insbesondere die Konstruktion als angebliches „Steuerspar-Modell“, hatte es geheißen. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Steuerexperte Karl Bruckner meinte, die steuerlichen Vorteile seien zu hinterfragen. Derartige Konstruktionen machten nur Sinn, wenn man „die Quelle nicht offenlegen“ möchte. Bruckner hält die Zahlungsflüsse Grassers für „nicht besonders durchsichtig“.

Grasser-Anwalt: „Erfahren alles nur aus den Medien“
Laut Grassers Anwalt Manfred Ainedter handelt es sich bei den Liechtenstein-Stiftungen um solche, wo der Stifter, also Grasser, nicht frei über das Vermögen verfügen könne, sondern nur unabhängige Stiftungsräte. Begünstigter der Stiftungserträge sei Grasser selbst.

Waterland hat u. a. eine Tochtergesellschaft Silverwater Invest mit Sitz auf den British Virgin Islands. Von der Silverwater sollen 4 Mio. Euro an Grassers österreichische Firma ValueCreation geflossen sein. Das Geld habe Grasser bei der Meinl International Power verdient, hieß es. Andere Töchter beider Stiftungen sitzen auf Zypern.

Grasser-Anwalt Ainedter hat von einer bevorstehenden Kontenöffnung in Liechtenstein noch nichts gehört. „Aber wir erfahren sowieso alles nur aus den Medien“, sagte er gestern Nachmittag.

Stattgefunden haben in der Causa Grasser inzwischen bereits 50 Hausdurchsuchungen und mehr als 100 Einvernahmen.

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