Laut Anwalt Schender sind "keine Lungengeräusche mehr zu hören"
Der ehemalige Finanzminister Karl-Heinz Grasser, dessen von einem Kinderarzt diagnostizierte Lungenentzündung für kräftiges Rascheln im Blätterwald gesorgt hat, ist wieder gesund. Dies teilte die Kanzlei Böhmdorfer am Freitagnachmittag mit.
© ugpix
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"Nach neun Tagen Antibiotikaeinnahme ist er wieder gesund geschrieben worden. Es sind keine Lungengeräusche mehr zu hören", so Rechtsanwalt Rüdiger Schender von der Kanzlei Böhmdorfer. Dies habe ein Facharzt in Neapel festgestellt.
Prozess vertagt
Grasser hätte am Montag dieser Woche als Zeuge in einem von ihm angestrengten Zivilprozess gegen seinen ehemaligen Steuerberater Peter Haunold und die Agentur Deloitte aussagen sollen, meldete sich aber am Freitag zuvor krank. Grasser wirft Haunold und Deloitte eine steuerliche Fehlberatung vor, die Grasser nun Millionen Euro an Nachforderungen durch die Finanz kosten könnten.
Dem Vernehmen nach soll aber der Strafverteidiger von Grasser, Manfred Ainedter, im Vorfeld versucht haben, das Zivilverfahren zu verschieben. Prozessbeobachter vermuten dahinter den Versuch, möglicherweise belastende Aussagen von Haunold und Deloitte vor einem Strafprozess zu vermeiden. Denn im Strafprozess wurde Haunold nicht von seiner Verschwiegenheitspflicht entbunden, während er im Zivilprozess alles auf den Tisch legen darf - und dies auch tun werde, wie Haunold bereits ankündigte.
Dass Grassers Erkrankung in diversen Medien und sozialen Netzwerken in Zweifel gezogen wurde und insbesondere die Diagnose eines Kinderarztes für Häme sorgte, rief die Ehefrau von Grasser auf den Plan. Fiona Pacifico Griffini-Grasser meinte zur Tageszeitung "Österreich", die Lungenentzündung in Zweifel zu ziehen sei "eine irrsinnige Frechheit". Grasser sei es schon vor zwei Wochen schlecht gegangen. Erst der zweite konsultierte Arzt habe die Krankheit erkannt.
"Es ist das Wetter hier, das ist eine echte Katastrophe. Es ist einfach kalt. Er hat sich wohl einfach verkühlt", so Frau Grasser.