Was besprach er mit Schüssel?

Grassers brisante Telefonate

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Die Achse Grasser-Schüssel hielt länger als bisher vermutet.

Am Dienstag um 16 Uhr muss Karl-Heinz Grasser vor den parlamentarischen Korruptions-U-Ausschuss, erstmals schauen sich die Abgeordneten den Verkauf der Buwog an. Laut den Abgeordneten Peter Pilz (Grüne) und Stefan Petzner (BZÖ) sei eine Reihe brisanter Akten ins Parlament geflattert – Spannung ist garantiert.

Was die beiden meinen, liegt auf der Hand: Es geht um ein Protokoll eines von der Polizei abgehörten Telefonats zwischen Grasser und seinem Ex-Chef, dem früheren ÖVP-Kanzler Wolfgang Schüssel. Am 4. September 2010 – Grasser war schon im Visier der Ermittler und damit Ziel eines Lauschangriffs – telefonierten die beiden von 15 Uhr insgesamt 17 Minuten lang. ÖSTERREICH kennt die Inhalte des Gesprächs, darf sie aber aus medienrechtlichen Gründen vorerst nicht veröffentlichen.

Laut dem Grünen Peter Pilz zeigt das Telefonat aber, „dass die Achse Schüssel-Grasser enger war und länger hielt, als das bisher bekannt war“. Verschmitzter Nachsatz Pilz’: „Das ist ja noch nicht verboten.“ Immerhin erfolgte das Gespräch zu einem Zeitpunkt, als die meisten Vorwürfe gegen den früheren ÖVP-Finanzminister bereits ruchbar waren. Und trotzdem schenkte ihm Schüssel – damals noch Nationalratsabgeordneter – lange Zeit und Aufmerksamkeit.

Protokoll
Was die Sache ebenfalls brisant macht: Wie profil berichtete, zog Schüssel mithilfe des ÖVP-Anwalts Werner Suppan alle Register, um Band und Abhörprotokoll vernichten zu lassen. Der Ex-Kanzler erfuhr demnach erst nach Ende des Lauschangriffs davon – laut profil am 8. August 2011. Schon zwei Tage später verlangte der Anwalt Einsicht in das Protokoll. Und weitere drei Wochen später war es dann so weit. Schüssel bekam die Abschrift zugeschickt. Noch am selben Tag verlangte er die Vernichtung des Materials. Fünf Tage später, am 5. September. trat Schüssel auch als Abgeordneter zurück, aber erst im Jänner verfügte das Landesgericht Wien die Vernichtung des Materials. Doch da war es bereits im Parlament eingetroffen.

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