Graz

Polizei rüstet sich für Akademikerball

16.01.2015

Mehrere Hundert Demonstranten werden am Samstag erwartet.

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© APA/HERBERT P. OCZERET
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Die Grazer Polizei und die Graz Linien stellen sich auf die am Samstag geplante Demonstration "Fasching statt Faschismus" der "Offensive gegen Rechts" rund um den 63. Akademikerball ein: Die Landespolizeidirektion hat ein Platzverbot am gesamten Sparkassenplatz sowie in der Landhausgasse verhängt. Beim öffentlichen Verkehr wird mit Behinderungen und Umleitungen gerechnet.

Platzverbot
Die "Offensive gegen Rechts" kritisierte im Vorfeld, dass der Ball von Burschenschaften organisiert werde, "die sich über ihre ausgrenzende Ideologie definieren": "Ereignisse wie der Grazer 'Akademikerball' dienen dazu, Rassismus, Sexismus, Antisemitismus und ein menschenverachtendes Elitedenken salonfähig zu machen und als gesellschaftlichen Normalzustand zu legitimieren." Eine Sprecherin hielt am Freitag das Platzverbot für "ein bisschen überzogen", denn von den Demonstranten werde "keine Eskalation ausgehen". Sie erwarte mehrere Hundert Teilnehmer.

Felix Mayrbäurl, Sprecher des Ringes Freiheitlicher Studenten (RFS), kritisierte dagegen, dass es schon Wochen vor dem Ball Aufrufe von den Grünen und Alternativen Studenten (GRAS) gegeben habe, diesen zu verhindern. Er ortete eine "Unverschämtheit" der ÖH-Vertretung: "Auch zum Akademikerball in Graz wird es für die Wiener Krawalltouristen Busse geben. Wir verlangen eine sofortige Klärung, ob auch dafür wieder missbräuchlich ÖH-Gelder verschwendet wurden. Die Kollegen der ÖH-Vertretung - insbesondere der GRAS - fordern wir auf, sich deutlich von Gewalt, Militanz und Linksextremismus zu distanzieren."

Die steirische Polizei will ein Aufeinandertreffen der Ballbesucher und Demonstranten von vorneherein verhindern und hat das Platzverbot erlassen. Dieses werde mit Absperrungen durchgesetzt, die den Besuchern "einen sicheren Zugang zum Ball" ermöglichen sollen. Das Verbot gilt am gesamten Sparkassenplatz, Fahrbahn und Gehsteige sowie Hauszufahrten und -gänge, von der Kreuzung mit der Albrechtgasse bis zur Kreuzung mit der Landhausgasse sowie in der Landhausgasse, von der Kreuzung mit dem Joanneumsviertel bis zur Kreuzung mit der Schmiedgasse.

"Allgemeine Gefahr"
Es herrsche laut Landespolizeidirektion "eine allgemeine Gefahr für Leben oder Gesundheit mehrerer Menschen und eine allgemeine Gefahr für Eigentum oder Umwelt in großem Ausmaß". Das Platzverbot gilt am Samstag ab 17.00 Uhr bis längstens Sonntag, 6.00 Uhr. Ausgenommen sind Einsatzkräfte, Ballbesucher sowie -mitarbeiter, aber auch Anrainer und Personen, die glaubhaft machen können, in der Zone zu arbeiten oder etwa ins Casino gehen zu wollen. Wer das Verbot missachtet, muss mit einer Geldstrafe von bis zu 500 Euro rechnen.

Die Linien Graz erwarten zwischen 17.00 und 19.00 Uhr Behinderungen bei Bus- und Straßenbahnverkehr im Bereich Südtirolerplatz, Grieskai, Tegetthofbrücke, Andreas-Hofer-Platz, Joanneumring, Herrengasse und Hauptplatz. Betroffen sind die Tram-Linien 1, 3, 4, 5, 6 und 7 sowie die Buslinie 67.
 

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