Stolz und Sympathie herrschen in Vassilakous Herkunftsland.
Dass mit Maria Vassilakou eine gebürtige Griechin in Wien Vizebürgermeisterin wird, wurde auch in ihrem Herkunftsland registriert. Mit Sympathie und einer Dosis Stolz reagierten die griechischen Medien auf die Nachricht, dass die grüne Frontfrau dieses Amt übernehmen wird. Vonseiten der Politik gratulierten der designierte Athener Bürgermeister Jorgos Kaminis sowie der Parteichef der Demokratischen Linken (DL) Fotis Kouvelis.
Griechische Herkunft
In mehreren Berichten, u. a. in der angesehenen Tageszeitung "Kathimerini" ("Maria Vassilakou: Eine Griechin ist Vizebürgermeisterin von Wien"), wurden unter Berufung auf eine Meldung der Athens News Agency sowohl Vassilakou als auch Michael Häupl zitiert. Wiens Bürgermeister stellte fest, dass seine neue Stellvertreterin der Qualität der Zusammenarbeit eine besondere Note verleihe. Die Griechen Wiens - so Häupl - könnten bereits auf 300 Jahre Geschichte in der österreichischen Hauptstadt zurückblicken. Die griechische Herkunft von Vassilakou würde "die Zusammenarbeit lebendiger und beschwingter machen".
Der Chef der jüngst gegründeten Partei der Demokratischen Linken (DL), Fotis Kouvelis, richtete "herzlichste und kämpferische Grüße" an Vassilakou. In einem Telefongespräch betonte er ihr gegenüber: "Deine Umweltaktivitäten, Deine Vision von einer Stadt und Deine kämpferische Präsenz sind Garantien für eine erfolgreiche Arbeit."
Bürgermeister gratuliert
Der designierte Athener Bürgermeister Kaminis, dessen Kandidatur bei den Kommunalwahlen (7. und 14. November) von der regierenden PASOK-Partei, der DL sowie den Ökologen unterstützt worden war, gratulierte Vassilakou ebenfalls und unterstrich, dass "die Kenntnisse und Erfahrungen Wiens für unseren Kampf sehr nützlich sind, Athen lebenswerter zu machen". Die beiden Stadtpolitiker einigten sich darauf, sich in naher Zukunft zu treffen und Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen den beiden Metropolen zu erörtern.
Das Interesse an der Person Vassilakous und ihrer politischen Karriere in Österreich kam auch in einem Interview mit "To Vima", eine der größten Sonntagszeitungen, zum Ausdruck. Es wurde wenige Tage vor der Nominierung als Vizebürgermeisterin veröffentlicht. Sie stellte darin fest, dass "die Zukunft Griechenlands nicht in einem Zweiparteiensystem" liege, sondern in "unverbrauchten Personen und Formationen". Gleichzeitig kritisierte sie: "Wir verlieren in Griechenland Investitionen aufgrund der Bürokratie und der Korruption. Wenn es in diesem Bereich keine Veränderungen gibt, sehe ich kein Licht am Ende des Tunnels, nur schwarze Finsternis."
Im Jahr 2009 hatte Premier Jorgos Papandreou der griechisch-österreichischen Politikerin nach seinem Wahlsieg angeboten, stellvertretende Umweltministerium zu werden. Sie lehnte damals ab. In dem Interview mit "To Vima" macht sie aus ihrer Haltung keinen Hehl, sollte Papandreou sie erneut mit einem Ministerposten locken: "Nein, danke!" werde ihre klare Antwort sein.