Emotionalle Debatte

Griechen-Streit im Parlament

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Auch im österreichischen Parlament sorgt Griechenland für Emotionen.

Die Griechenland-Debatte im Nationalrat hat am Donnerstag die Emotionen hochgehen lassen. Vor allem ÖVP-Klubobmann Reinhold Lopatka sah sich mit wütenden Reaktionen aus der linken Saalhälfte konfrontiert, weil er die heimischen Unterstützer von Regierungschef Alexis Tsipras kritisierte. SPÖ und Grüne wandten sich gegen brachiale Sparvorgaben, FPÖ und Team Stronach plädierten für den Grexit.

Lopatka-Attacke
Tsipras sei von der europäischen Linken gefeiert worden, meinte Lopatka, stehe aber für Konflikt statt Kompromiss und habe in kürzester Zeit jedes Vertrauen verloren. Kanzler Werner Faymann (SPÖ) agiere dennoch als dessen "neuer Freund". Europas Regierungschefs müssten kühlen Kopf bewahren, so der Klubobmann. "Ich ersuche Sie, Herr Bundeskanzler, auf der richtigen Seite zu stehen."

SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder redete einer fundierten, sachlichen Diskussion das Wort. "Aus einer Krise kann man nur rauswachsen, nicht raussparen", betonte er. "Stupide Sparpakete führen zu keiner Lösung." Man müsse mit Griechenland kritisch solidarisch sein. "Mit Sturheit zerstört man Europa, mit Flexibilität und Aufbauwillen rettet man Europa, und das ist für mich als Sozialdemokrat das Wichtigste."

Der grüne Vize-Klubchef Werner Kogler meinte ebenfalls, dass eine ungeordnete Pleite die teuerste Variante für alle wäre. Griechenland sei zwar wohl ein selbst verschuldeter Kranker, der von der Therapie aber noch kranker geworden sei. "Wenn Sie dem Einbeinigen noch ein Bein amputieren, wird er nicht schneller laufen."

"Solidarität gegen Reformen" lautete auch der Deal, der NEOS-Klubchef Matthias Strolz vorschwebte. Das Land werde jedenfalls bei 320 Mrd. Euro Schulden ohne Schuldenschnitt nie und nimmer wieder auf die Beine kommen.

Grexit
Für die FPÖ bezeichnete es Klubchef Heinz-Christian Strache hingegen als "völlig absurd, der griechischen Tragödie einen weiteren Akt hinzuzufügen". Jedenfalls dürfe kein einziger weiterer Cent aus Österreich ohne Legitimation durch eine Volksabstimmung mehr fließen.

Für Waltraud Dietrich vom Team Stronach ist mit der griechischen Volksabstimmung die Entscheidung ohnehin schon gefallen. Die Griechen seien gegen Spar- und Reformauflagen, damit könnten sie auch nicht im Euro bleiben.

VIDEO: Hilfe für die Menschen in Griechenland

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