Die Bundespräsidentenwahl wird zum Desaster für die Koalitionsparteien SPÖ und ÖVP.
Am 24. April dürfte Geschichte geschrieben werden: Erstmals in der 2. Republik könnten zwei Präsidentschaftskandidaten in eine Stichwahl kommen, die weder SPÖ noch ÖVP angehören. Denn: Laut brandaktueller ÖSTERREICH-Umfrage für Gallup (400 Befragte von 12. Bis 14. Jänner) haben die unabhängige Ex-Richterin Irmgard Griss sowie Ex-Grünen-Chef Alexander Van der Bellen die Nase vorn.
Variante 1: FPÖ schickt schwachen Kandidaten
Griss holt blaue Wähler, VDB SPÖ- und ÖVP-Fans. ÖSTERREICH fragte zuerst die wahrscheinlichere Variante ab: Die FPÖ schickt – etwa mit RH-Präsident Josef Moser – einen schwachen Kandidaten. Das (hochgerechnete) Ergebnis: Irmgard Griss käme auf 31 % und damit ziemlich sicher in die Stichwahl. Sie punktet vor allem bei ÖVP-, FPÖ-, aber auch bei Grün-Wählern. Gleichauf Van der Bellen: Er holte neben Grün-Stimmen viele SPÖ- und ÖVP-Wähler. Die Parteikandidaten Andreas Khol (ÖVP) und Rudolf Hundstorfer (SPÖ) scheinen derzeit chancenlos zu sein: Khol käme nur auf 19 %. Hundstorfer gar nur auf 16 – er hat aber den Wahlkampf noch nicht begonnen.
Variante 2 mit Strache:
HC gegen Professor
Strache kickt Griss raus. Völlig auf den Kopf gestellt wäre die Wahl, würde FPÖ-Chef Strache – entgegen seinen Aussagen – doch noch antreten: Der FPÖ-Chef käme im 1. Wahlgang auf Anhieb auf 21 % – während Van der Bellen in diesem Fall mit 25 % klar vorne läge. Verliererin eines solchen Coups wären Irmgard Griss (nur noch 20 %) und Khol (16 %): Strache würde ihnen FPÖ-Wähler wegsaugen – aber auch viele Nichtwähler ansprechen.
Finale 22. Mai
Bei einer Stichwahl – sie ist für den
22. Mai vorgesehen – käme es dann aber zu einem Brutalduell: grüner Professor gegen blauen Haudrauf. Härter ginge es wohl nimmer …