Österreicher wollen Gesundheitsreform - Kanzler und Vize können wieder zulegen.
Die Regierungsparteien klar in Front, die rot-schwarze Koalition kann weiter auf eine absolute Mehrheit bauen, die Opposition liegt geschlossen im geschlagenen Feld – so präsentiert sich die politische Landschaft Österreichs zwei Wochen nach den Erdbeben-Wahlen in Kärnten und Niederösterreich.
Was sich schon bei unserer Blitz-Umfrage unmittelbar nach dem Wahltag abgezeichnet hat, wird von der Sonntagsfrage der aktuellen großen ÖSTERREICH-Umfrage bestätigt (Wen wählen Sie, wenn am Sonntag gewählt würde?):
- Die SPÖ liegt klar voran, sie hat ihren ersten Platz mit 28 Prozent gefestigt;
- die ÖVP folgt mit einem Respektabstand von 3 % mit 25 Prozent;
- Platz zwei ist für die FPÖ derzeit kein Thema, sie hat sich aber nach der rasanten Talfahrt bei 20 Prozent eingependelt;
- die Grünen kommen über die 13-Prozent-Marke nicht hinaus und …
- das Team Stronach wird im Sturm auf Platz vier gebremst, verliert im Vergleich zur Vorwoche einen Prozentpunkt und liegt bei 9 Prozent.
Sonntagsfrage: Trend zu SP und VP verfestigt
Auch Faymann und
Spindelegger legen zu
Der Trend zu den Regierungsparteien schlägt sich auch in der Kanzlerfrage nieder (Wen wählen Sie, wenn Sie den Bundeskanzler direkt wählen dürften?). Sowohl Kanzler Werner Faymann (31 Prozent, plus 2 %), als auch Vizekanzler Michael Spindelegger (28 Prozent, plus 3 %) legen klar zu. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache muss dagegen einen herben Rückschlag hinnehmen (16 Prozent, minus 5 %). Das Sensationelle daran: Strache verliert damit viel stärker als seine Partei. Frank Stronach bleibt mit 13 Prozent unverändert. Bemerkenswert: Bei den Männern liegen Faymann und Spindelegger Kopf an Kopf, der Kanzler kann vor allem bei den Frauen punkten.
Ob SPÖ und ÖVP ihren Aufwärtstrend beibehalten können, hängt davon ab, ob sie die wichtigsten Aufgaben bis zur Wahl zumindest auf den Weg bringen. Und da setzen die Österreicher klare Prioritäten. Absoluten Vorrang haben laut ÖSTERREICH-Umfrage sowohl eine Gesundheits-, als auch eine Steuerreform. 62 Prozent wollen, dass sich die Regierung Spitalswesen und gesundheitliche Versorgung vornimmt, und 61 Prozent wollen eine Entlastung der Familie durch eine gerechtere Steuerpolitik. Dahinter: 49 Prozent der Österreicher fordern strengere Lebensmittelkontrollen und 48 Prozent eine „Reichensteuer“ für Vermögen über einer Million Euro.