Man hofft auf basisorientierte Wahlwerbung.
Bei der Länge der Stimmzettel werden bei der Nationalratswahl am 29. September keine Rekorde gebrochen - wohl aber bei den Bundeslisten-Kandidaten. Denn die Grünen haben 894 Bewerber auf ihrem Bundeswahlvorschlag stehen, ein Drittel der insgesamt 2.557 Bewerber aller zwölf Parteien. Bundesgeschäftsführer Stefan Wallner erklärte die ungewöhnlich hohe Zahl mit großem Interesse nach den heurigen Wahlerfolgen - und dem Wunsch, den Wahlkampf "basisorientiert" mit vielen direkten Gesprächen zu führen.
Die Grünen allein haben mehr Bundes-Kandidaten nominiert als die Regierungsparteien gemeinsam - nämlich 450 die SPÖ und 396 die ÖVP. Die FPÖ hat 300 Bewerber auf der Bundesliste, das BZÖ 180, die KPÖ 160, die Liste Stronach 67, die NEOS 59, die Piraten 18 und sonstige Parteien zusammen 33. Dabei werden nicht allzu viele Mandate auf der Bundesebene vergeben: 2008 bekam die SPÖ neun Bundes-Mandate, die ÖVP acht, die FPÖ sieben und Grüne und BZÖ je fünf.
Wallner geht davon aus, dass sehr viele Grün-Engagierte in ihrem Umfeld um die neuen Bundes-Vorzugsstimmen werben werden - und damit die Kampagne der Grünen stützen. Denn in einer Phase, "wo die Stimmung der gesamten Politik gegenüber keine besonders gute ist", setzt er auf "möglichst viele direkte Gespräche", auch damit nicht allzu viele Wahlberechtigte "frustriert der Wahlzelle fernbleiben".
Um auf die Bundesliste zu kommen, musste man nicht Parteimitglied sein. Wie auch für die Kandidatenwahl am Bundeskongress konnte sich jeder melden, der sich engagieren wollte. Auf Basis von Vorschlägen der Landesparteien wurde dann die Bundesliste erstellt - allerdings erst ab Rang 53, ab dem die Bewerber alphabetisch gereiht sind. Die Kandidaten 1 bis 52 wurden am Bundeskongress gewählt bzw. sind die Landes-Listenersten.