Ärzte-Streik

Grüne fordern bedingungslose Verhandlung

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Vor dem anstehenden Ärzte-Streik fordern die Grünen von der Regierung "bedingungslose" Verhandlungen mit den Ärzten.

Um eine weitere Eskalation im Streit um die Gesundheitsreform zu verhindern, haben die Grünen am Freitag die "dringende Aufforderung" an die Regierung gerichtet, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Im Interesse der Patienten sollte die Regierung "bedingungslos" mit den Ärzten verhandlen, fordert der Grüne Sozialsprecher Karl Öllinger am Freitag in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Gesundheitssprecher Kurt Grünewald und dem Sprecher der Grünen in der Ärztekammer, dem Allgemeinmediziner Franz Mayrhofer, in dessen Ordination. Dem für Montag angekündigten Ärzte-Streik wollen die Grünen "nicht einfach zusehen".

Keine Mehrheit
Eine Mehrheit im Nationalrat kann Öllinger für die Reform derzeit nicht erkennen. Vielleicht wolle sich die Regierung mit der geplanten Abstimmung Anfang Juli aber auch "selbst in die Luft sprengen oder einzementieren", mutmaßte der Sozialsprecher. Konkret meinte er damit, dass die Regierung dieses Thema zur "Überlebensfrage" erklären und den Kritiker in den eigenen Reihen sagen könnte, entweder es komme zu einem Beschluss "oder die Regierung fliegt in die Luft". Für Öllinger wirkt die Regierung derzeit wie zwei Personen, "die Rücken an Rücken gelehnt sind und sich nicht bewegen können, um nicht umzufallen". Grünewald hofft zwar, dass die Kritiker bei ihrem Wort bleiben, "Kreuz und Bein würde ich aber nicht darauf schwören".

Parallelen zum Fußball
Mayrhofer hat die Hoffnung, dass es am Montag doch nicht zu den angekündigten Ordinationsschließungen kommen müsse, noch nicht ganz aufgegeben und zieht einen Vergleich mit dem Fußball: "Wir haben gestern gesehen, dass auch in der 93. Minute noch ein Ausgleich möglich ist." Eine Absage der Ordinationsschließungen wäre etwa möglich, wenn die Regierung eine Moratorium ausrufen und ein Verschiebung der Reform auf Herbst verkünden würde. Seine Patienten hätten auf die angekündigte Ordinationsschließung zwar "nicht sehr erfreut" reagiert, sie hätten aber Verständnis dafür gezeigt, sagte der Arzt.

Alle Kritiker einbauen
Für die am Dienstag beginnenden parlamentarischen Beratungen forderte Öllinger, alle Kritiker einzubinden, auch die Landeshauptleute, die ihre Ablehnung deponiert haben. Grünewald kann sich auch die Einsetzung eines Unter-Ausschusses vorstellen, um eine breite Diskussion zu ermöglichen. Die Grünen fordern, dass nicht nur der Sozial- sondern auch der Gesundheitsausschuss in die Beratungen eingebunden wird.

Knackpunkt
Für Mayrhofer ist vor allem den geplante Fünf-Jahres-Befristung der Verträge der Knackpunkt. Damit werde im Kopf des Arztes "eine Registrierkasse installiert". Wenn ein Patient hohe Kosten verursachen könnte (etwa weil die Diagnose Krebs oder HIV lautet), könnte es passieren, dass ihn der Arzt nicht annimmt, um seine Vertragsverlängerung nicht zu gefährden. Grünewald forderte die Regierung auf, "das Hirn einzuschalten". Die jetzt geplante Reform ist für ihn eine "veritable Rosstäuscherei von kurzfristiger Wirkung", seil die Kassen bald wieder kein Geld haben würden.

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