Die Grünen mutmaßen, dass das Management der Bundesbahnen für jeden abgebauten Job eine Belohnung kassiert hat.
Der Grüne Sozialsprecher Karl Öllinger verlangt in einer parlamentarischen Anfrage an SPÖ-Verkehrsminister Werner Faymann Auskunft über "Kopfgeldprämien" von ÖBB-Managern als Belohnung für den Jobabbau. Es wäre ein "Skandal", einen "Bonus für den Abbau von Mitarbeitern im Vertrag" von Vorständen oder Geschäftsführung der Bundesbahnen zu haben.
Öllinger will u.a. wissen, "wie hoch die Kopfgeldprämie" sei, ob es eine Obergrenze gebe und "wie hoch die Anteile von Kopfgeldprämien an den Gesamtprämien der einzelnen Manager im Jahr 2006" waren.
Gagen beinahe verdoppelt
Der "Erfolg" in bestimmten
Gesellschaften der ÖBB müsse besonders hoch gewesen sein, "denn sonst hätte
beispielsweise der Geschäftsführer der Dienstleistungs-GmbH sein Gehalt
nicht von 243.000 auf 448.000 Euro fast verdoppeln können". Und die
Vorstände der Holding hätten sich nicht von 390.000 Euro auf 553.000 Euro
verbessern können, so der Grüne Vizechef.
"Golden Handshake"-Angebot
Zuletzt hatte der
Aufsichtsratschef der ÖBB, Horst Pöchhacker, erklärt, es gäbe
"erfolgsbedingte Anreize" in den Verträgen, die noch aus der letzten
Legislaturperiode stammen. Öllinger will nun wissen, ob die Steigerung der
Einkommen zumindest zu einem bestimmten Anteil auf den Abbau von Personal
durch die Sonderabfertigung zurückzuführen ist.
Hintergrund der Causa ist das in den vergangenen Jahren gepflogene "Golden Handshake"-Angebot für freiwillige Abgänge. War das Angebot ursprünglich für 300 bis 500 Leute konzipiert, hatten es doch allein bis Mitte 2007 insgesamt 1.500 Bundesbahner angenommen. Es wäre skandalös, hätte der ÖBB-Personalchef für diese Leidtragenden auch noch ein Kopfgeld kassiert, findet Öllinger.