Wehrpflicht

Grüne fürchten schwedisches Chaos beim Heer

15.01.2011

Peter Pilz ist gegen eine "Frauenwehrpflicht durch die Hintertür".

Zur Vollversion des Artikels
© TZ Österreich/Niesner
Zur Vollversion des Artikels

Der Grüne Sicherheitssprecher Peter Pilz kritisiert, dass Verteidigungsminister Norbert Darabos (S) ausgerechnet Schweden zum Vorbild seiner Heeresreform wählt. In Schweden sei die Wehrpflicht "überfallsartig und unvorbereitet" ausgesetzt worden, daher herrsche dort nun "ein hohes Maß an Chaos". Das BZÖ fordert neuerlich eine freiwillige "Bürgerhilfe" anstatt des Zivildienstes und plädiert für die Aussetzung der Wehrpflicht.

"Nur Improvisation"

Pilz befürchtet angesichts der Darabos-Aussagen "schwedisches Chaos" auch für das österreichische Bundesheer. Er fordert den Minister auf, vor einer Reform Bundesheeres die neuen Aufgaben des Militärs festzulegen. "Bei Darabos gibt es nur Improvisation, frei erfundene Zahlen und vollkommenes Planungswirrwarr", kritisiert Pilz via Aussendung. Außerdem fordert Pilz die völlige Abschaffung (und nicht nur die Aussetzung) der Wehrpflicht, anstatt nach schwedischem Vorbild die "Frauenwehrpflicht durch die Hintertür" einzuführen.

BZÖ für Aussetzung
Für die Aussetzung der Wehrpflicht plädiert dagegen BZÖ-Generalsekretär Christian Ebner, der neuerlich eine freiwillige "Bürgerhilfe" anstatt des Zivildienstes vorschlug. Dieser freiwillige Sozialdienst soll sich an junge Freiwillige, Langzeitarbeitslose und Pensionisten richten, die damit 1.300 Euro monatlich verdienen sollen. Außerdem glaubt das BZÖ, dass durch die Abschaffung der Wehrpflicht rund 800 Mio. Euro zusätzlich für ein Berufsheer zur Verfügung stehen könnten, weil derzeit 40 Prozent des Heeresbudgets für den Grundwehrdienst verwendet würden.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel