Zusatzjobs
Grüne legen Nebeneinkommen offen
13.11.2007
Parteichef Van der Bellen und Vizechefin Glawischnig beziehen keine Nebeneinkünfte - wie insgesamt 12 der 21 Grünen Abgeordneten.
Die Grünen haben als erste Partei die Nebeneinkünfte ihrer Nationalratsabgeordneten offen gelegt. Mandatar Dieter Brosz legte am Dienstag eine Liste mit Höhe und Herkunft des Einkommens vor. Demnach gehen zwölf der 21 Grünen Abgeordneten keinem Nebenerwerb nach. Vierstellige Nebeneinkünfte weisen Bruno Rossmann und Kurt Grünewald auf.
Brosz appellierte an die anderen Parteien, es den Grünen gleich zu tun, und plädierte für eine gesetzliche Regelung. Weiters forderte er Nationalratspräsidentin Barbara Prammer auf, die Grüne Liste in die Parlamentshomepage aufzunehmen.
Grüne "Spitzenverdiener"
Budgetsprecher Rossmann
verdient aus einer Teilzeitbeschäftigung bei der AK Wien 3.088,81 Euro
monatlich plus 360 Euro jährlich als Experte im Staatsschuldenausschuss.
Gesundheitssprecher Grünewald, ein Arzt, bekommt als Hochschullehrer an der
Medizinischen Uni Innsbruck 2.100,62 Euro monatlich.
"Bescheidene" Grüne
Deutlich unter 1.000 Euro pro
Monat liegen die anderen sieben Grünen mit Nebenerwerb - das sind Bettina
Hradecsni (178, 12 Euro monatlich, Gemeinderätin in Gmünd), Ruperta
Lichtenecker (541,55 Euro, Lektorin an der Uni Linz und Aufsichtsrätin der
EnergieAG), Ulrike Lunacek (180 Euro Spesenpauschale der European Green
Party), Gabriela Moser (228,56 Euro, Bibliotheksstunden an einem Linzer
Gymnasium und 975 Euro Mieteinnahmen), Wolfgang Pirklhuber (330 Euro
monatlich von der Biokontrollstelle BIOS, 350 Euro jährlich Pacht), Brigid
Weinzinger (300 Euro, Tierverhaltensberatung) und Wolfgang Zinggl (500 Euro,
freischaffender Künstler).
Justizsprecher Albert Steinhauser weist jetzt nur noch 300 Euro monatliche Mieteinnahmen aus.
Ohne Zusatzjobs
Grünen-Chef Alexander Van der Bellen und Barbara
Zwerschitz sind bei Entfall der Bezüge in ihren früheren Funktionen
freigestellt.
Parlamentarier ist kein Nebenjob
Brosz findet es prinzipiell
zulässig, dass Abgeordnete einen Nebenerwerb haben. Aber es sollte nicht
dazu kommen, dass man "den Parlamentsjob als Nebenjob ausübt".