Plakate sollen mit "Es wird eng" und "Wer nicht wählen geht, macht blau" mobilisieren.
Die Grünen setzen im Wahlkampf in der Wiener Leopoldstadt voll auf das Duell gegen die FPÖ. Allerdings geht es nicht um den Bezirksvorsteher, sondern um Platz zwei - und damit um den Vize-Posten. Beim Urnengang 2015 konnten die Grünen die Sache mit nur 21 Stimmen Vorsprung für sich entscheiden. "Es wird eng", lautet daher eines der Plakatsujets, die am Donnerstag präsentiert wurden.
Kampf um Platz zwei
Da eine einzelne Bezirkswahl, deren Wiederholung der Verfassungsgerichtshof angeordnet hat, noch nie so im Fokus der Aufmerksamkeit stand, rückte zum offiziellen Wahlkampfauftakt - wie schon bei der FPÖ am Mittwoch - die erste Garde der Landespartei aus. Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou gab sich in ihrer kurzen Rede keinerlei Illusionen hin: "Karlheinz Hora (SPÖ) ist nicht mein größter Fan, aber es ist auch klar, dass er wieder Bezirksvorsteher werden wird."
Tatsächlich sicherten sich die Roten im vergangenen Herbst mit über 16 Prozentpunkten Abstand den Sieg im 2. Bezirk. "Es geht also darum, wer auf dem zweiten Platz die treibende Kraft sein wird", betonte Vassilakou.
Obligatorisches Tier
Um Wähler zu mobilisieren, bedient man sich auch eines - in grünen Wahlkämpfen schon fast obligatorischen - Tieres. "Wer nicht wählen geht, macht blau", lautet der wortspielerische Slogan, der unter einer schläfrigen rothaarigen Katze prangt. Klubchef David Ellensohn griff vielmehr zur Sportmetapher und sprach von einer Wiederauflage des grün-blauen Matches, das - in Anspielung an die vergangene und nun ebenfalls zu wiederholende Bundespräsidentenstichwahl - schon "Derby-Charakter" habe: "Entweder gewinnen wir oder die, die für Angst und Hetze zuständig sind." Er zeigte sich jedenfalls zuversichtlich - denn: "Trainiert haben wir alle genug."
Als Spitzenkandidatin fungiert Uschi Lichtenegger, die auf Plakat Nummer drei mit dem Slogan "Es werde Lichtenegger" präsentiert wird. Sie sah ebenfalls eine Entscheidung zwischen einer Leopoldstadt, die gespalten sei und in der Probleme zu Katastrophen gemacht würden, oder einem Bezirk, in dem man gemeinsam mit Plan und Mut Schwierigkeiten löse. "Ich will die Wahl deutlich vor der FPÖ gewinnen", setzte sich Lichtenegger als Ziel. Wobei sie durchaus einräumte, dass einige Hürden zu nehmen sind. Etwa jene, dass viele Studierende - und damit ein wichtiges grünes Klientel - am 18. September noch nicht aus den Ferien zurück seien.