Wien-Wahl

Grüne: Vassilakou als Spitzenkandidatin

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Ihr Ergebnis lag mit 94,29 Prozent aber unter jenem für die Wahl 2010.

Die Wiener Grünen haben am Samstag die derzeitige Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou erneut zur Spitzenkandidatin für die kommende Wien-Wahl gekürt. Trotz Standing Ovations lag ihr Ergebnis mit 94,29 Prozent der Stimmen aber unter jenem für die Wahl 2010. Damals hatte die grüne Frontfrau noch 98,65 Prozent der Basis überzeugt.

25 Gegenstimmen
Bei 438 gültigen Stimmen votierten 25 Grüne bei der Landesversammlung gegen Vassilakou. Die mit Blumen beglückwünschte neue alte Spitzenkandidatin zeigte sich nach Bekanntgabe des Resultats erfreut: "Ihr seid großartig, deshalb nehme ich die Wahl mit Stolz an."

Vor dem Wahldurchgang warb Vassilakou um möglichst viel Zustimmung, indem sie mit Verweis auf die 365-Euro-Jahreskarte, die Ausweitung des Parkpickerls oder die Errichtung des Deserteursdenkmals über Erfolge der grünen Regierungsbeteiligung Bilanz zog. Ihr Resultat: "Die ganze Stadt weiß: Grün kann es."

Gleichzeitig gab Vassilakou einen Vorgeschmack auf die grünen Themen des Wahlkampfs. Im Mittelpunkt dürften u.a. Wohnen und Bildung stehen. Man wolle "Spekulanten und Miethaien buchstäblich die Türe weisen", verwies sie auf steigende Mietpreise am freien Markt. Aufhorchen ließ die Spitzen-Grüne mit dem Appell, angesichts der wachsenden Stadt darüber nachzudenken, ob die Stadt nicht wieder Gemeindebauten errichten sollte. Im Bildungsbereich forderte Vassilakou einmal mehr eine Kinderbetreuungsgarantie ab dem zweiten Lebensjahr und "Schulen ohne Proporz".

Für Rot-Grün
Im Hinblick auf die Wahl beschwor Vassilakou eine "Richtungsentscheidung" herauf - und zwar zwischen einer Neuauflage von Rot-Grün oder "rot-schwarzem Stillstand, Postenschacher und Wadelbeißen". Komplimente für die Opposition hatte sie freilich keine über. ÖVP-Landesparteiobmann Manfred Juraczka "sagt schon Nein, bevor er noch die Frage gehört hat". Und die "ängstlichen Männer der FPÖ" hätten keine Zeit für Wien, "weil sie sich in Moskau zur nächsten Befehlsausgabe die Klinke in die Hand geben müssen".

Was das Wahlprozedere der grünen Liste anbelangt, werden auch die Plätze zwei bis vier einzeln gewählt. Über alle darauffolgenden Positionen wird dann in Blöcken zu je vier Plätzen abgestimmt. Insgesamt werden 24 Plätze vergeben, wobei es mehr als 50 Bewerber gibt. Ob auch Quereinsteiger eine realistische Chance auf ein Mandat im Stadtparlament haben werden, wird sich aufgrund des zeitaufwendigen Wahlsystems erst im Laufe des Nachmittags herausstellen. Derzeit verfügen die Grünen über elf Mandate sowie einen Stadtratsposten - eben das von Vassilakou besetzte Verkehrs-und Stadtplanungsressort.
 

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