Grüne liebäugeln mit Umwelt-Ressort: Strache immer noch siegessicher.
Das Rennen um Platz drei bei der Nationalratswahl ist offen wie nie. In der Gallup-Umfrage für ÖSTERREICH liegt die FPÖ bei 18 %, die Grünen mit 15% knapp dahinter. Das wissen auch die Spitzenkandidaten von FPÖ und Grünen, Heinz-Christian Strache und Eva Glawischnig. Beide versuchen daher in TV-Auftritten, ihre Botschaften noch stärker unter die Leute zu bringen.
Strache startete das TV-Duell und absolvierte gestern seinen Auftritt in der ORF-Pressestunde. Er setzte auf altbekannte Themen der FPÖ: Anti-Ausländer-Parolen und Euro-Austritt (unten). Strache: „Von 14.000 Asylantragstellern sind fast 80 % Asylmissbraucher und -betrüger.“
Grünes Wahlziel ist Regierungsbeteiligung
Das müsse rasch geändert werden. Und zum Euro: „Ich bin davon überzeugt, der Euro ist schuld an der Krise.“ Man müsse ernsthaft wieder über nationale Währungen nachdenken. Über politische Konkurrenz macht sich Strache keine Gedanken. Er hält weiter an seinem Kanzleranspruch fest.
Anders Eva Glawischnig. Sie tritt heute in der Puls 4-Sendung Rezept für Österreich auf und macht bereits im Interview mit ÖSTERREICH klar: „Die FPÖ darf man in keine Regierung lassen, sie richtet unermesslichen Schaden an.“
Sie zeigt auch Schadenfreude über die verpatzten Landtagswahlen der FPÖ: „Strache hat sich das sicher anders vorgestellt.“ Sie ortet „große Probleme“.
Ihr Ziel: Regierungsbeteiligung. Sie fasst bereits das Umweltressort, das derzeit der wenig erfolgreiche ÖVP-Minister Niki Berlakovich innehat, ins Auge: „Das ist eine interessante Möglichkeit.“ Man müsse im Ressort eine ordentliche Energiewende machen.
Grünen-Chefin: "Strache hat große Probleme"
ÖSTERREICH: In Umfragen liegen die Grünen nur mehr 2–3 Prozent hinter der FPÖ.
Eva Glawischnig: Strache hat sich das sicher anders vorgestellt. Er ist angetreten mit 33 % (sein Wunschziel, Anm.) und Kanzleranspruch. Und jetzt hat er nach den Landtagswahlen sehr große Probleme.
ÖSTERREICH: Ist Platz drei das Wahlziel?
Glawischnig: Das Entscheidende ist nicht, vor der FPÖ zu sein, sondern eine Regierungsmehrheit bilden zu können. Wenn Freiheitliche geschwächt werden, ist es für die Republik gut.
ÖSTERREICH: Sie wollen also auf jeden Fall in die Regierung nach der Wahl?
Glawischnig: Wenn es inhaltlich passt, ja.
ÖSTERREICH: Werden Sie sich um das Umweltressort bemühen?
Glawischnig: Das ist eine interessante Möglichkeit. Aber man muss eine ordentliche Energiewende im Ressort machen.
Strache wettert: "Euro ist schuld an Krise"
FPÖ-Chef Strache setzt in der ORF-Pressestunde auf die bekannten Themen.
- Über die Homepage-Affäre von Martin Graf: „Benutzer geben ungeheuerliche Dinge auf unseren Online-Foren zum Besten. Wenn man da draufkommt, dann löscht man das auch.“
- Über Ausländer: „Ich habe noch nie einen Ausländer-Wahlkampf gemacht, sondern einen ‚Inländer zuerst‘-Wahlkampf.“
- Über den Euro: „Ich bin davon überzeugt, der Euro ist schuld an der Krise. Wir müssen endlich wieder über nationale Währungen diskutieren.“
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Über seine Hochzeit: „Nein, ich werde vor der Wahl nicht mehr heiraten. Erst in Ruhe danach.“