Glawischnig: "Wollen in Wien mitregieren". Die Grünen-Chefin plant außerdem eine Österreich-Tour.
Mit Ach und Krach haben es die Grünen in den burgenländischen Landtag geschafft. Eva Glawischnig will trotzdem „das Risiko eingehen“, die Grünen „kantiger“ zu präsentieren. Ziel für die Wahlen in Steiermark und Wien: „Wir wollen in beiden Ländern wachsen und in Wien die ÖVP überholen.“
ÖSTERREICH: Warum haben Sie im Burgenland verloren?
Eva Glawischnig: Das hatte lokale Gründe. Es gab Zwist in der Landespartei, der neue Spitzenkandidat Michel Reimon wurde viel zu spät aufgestellt. Und: Wir sind auf lokaler Ebene natürlich noch nicht gut verankert.
ÖSTERREICH: Welche Konsequenzen ziehen Sie daraus?
Glawischnig: Geschäftsführer Stefan Wallner und ich planen eine Österreich-Tour. So wollen wir den Landesparteien helfen, sich auf Bezirksebene besser zu verankern. Wir brauchen diese Mobilisierungskraft an der Basis.
ÖSTERREICH: Sind die Grünen in der Krise?
Glawischnig: Nein. Wir haben in vielen Bereichen die Themenführerschaft. Und wir werden die Grünen auch weiterhin kantig präsentieren: Raus aus dem Öl, Ja zu Nichtraucher-Schutz, klar gegen Rechts und so weiter. Dieses Risiko müssen wir einfach eingehen – auch wenn es im Burgenland diesmal leider nicht geklappt hat.
ÖSTERREICH: In der Steiermark und in Wien wird im Herbst gewählt. Ihr Ziel?
Glawischnig: Wir wollen in beiden Ländern wachsen. Vor allem Wien ist für uns eine Schlüsselwahl, weil die Stimmung bis 2013 weiterwirkt. Wir wollen in Wien die SPÖ dazu bringen, uns in die Regierung zu holen. Wir wollen mitgestalten.
ÖSTERREICH: Ist da nicht eher Rot-Schwarz angesagt?
Glawischnig: Ja, und deswegen wollen wir die ÖVP überholen und mindestens auf den 3. Platz kommen. Denn eine Koalition mit einem Wahlverlierer kann sich die SPÖ nicht leisten.
ÖSTERREICH: Gibt es bei den Grünen schon eine Debatte um Ihren Chefsessel?
Glawischnig: Sicher nicht, die Grünen sind geschlossener denn je. Das ist eine Erfindung.