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Park statt Parkplatz

Grüne wollen Naschmarkt-Parkplatz in Grünoase verwandeln

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Bäume, Wasser und Radspielplatz auf 10.000 Quadratmetern statt "Asphaltwüste".

Park statt Parkplatz: Die Grünen wollen ein 10.000 Quadratmeter großes Asphaltareal beim Wiener Naschmarkt in eine Erholungszone samt Bäumen, Bepflanzung, Wasser und Radspielplatz umgestalten. Mit dieser Ansage zieht der Mariahilfer Bezirks-Spitzenkandidat Michael Reichelt in die Wien-Wahl. Der bekannte Flohmarkt, der auf einem Teil der Fläche jeden Samstag abgehalten wird, soll erhalten bleiben.
 
Die Wienfluss-Platte westlich des Naschmarkts sei derzeit "eine reine Asphaltwüste ohne Aufenthaltsqualität", monierte Reichelt, derzeit grüner Bezirksvorsteher-Stellvertreter im SPÖ-regierten Mariahilf, bei einem Medientermin am Donnerstag. Im Sommer stelle der Platz eine Hitzeinsel mit bis zu 65 Grad Oberflächentemperatur dar, die es im dichtverbauten Bezirk mit einem Grünanteil von lediglich zwei Prozent eigentlich gar nicht geben dürfte.
 
Grüne wollen Naschmarkt-Parkplatz in Grünoase verwandeln
© APA/GRÜNER KLUB RATHAUS/KATHI PUXBAUM
× Grüne wollen Naschmarkt-Parkplatz in Grünoase verwandeln
 

Nägel mit Köpfe machen

Reichelt will nun Nägel mit Köpfen machen, wobei er natürlich mit Blick auf die Wahl am 11. Oktober nicht vergaß zu erwähnen, dass die Umsetzung der Pläne ungleich realistischer wäre, sollten die Grünen die SPÖ in Mariahilf von Platz 1 verdrängen können. "Es ist bisher hier nichts passiert, weil der politische Wille endenwollend ist, wenn es um Stellplätze geht", erklärte Reichelt. Die Grünen seien die einzige Fraktion, die konkrete Vorschläge mache.
 
Von den derzeit bis zu 300 Parkplätzen sollen einige auch nach der Umgestaltung noch zur Verfügung stehen, versicherte der Grün-Politiker. Er wies aber zugleich darauf hin, dass der Pkw-Bestand im Bezirk kontinuierlich zurückgehe und die Stellflächen schon jetzt unter der Woche nie ausgelastet seien.
 

Großzügige Pflanzenzonen

Was stellen sich die Grünen darüber hinaus vor? Die Asphaltfläche soll einem Pflasterbelag weichen, großzügige Pflanzenzonen, offene Wasserflächen, beschattete Sitzgelegenheiten und - im westlichsten Teil des Areals - ein Radspielplatz könnten geschaffen werden. "Dort könnten Kinder üben, wie man in der Stadt Rad fährt - wie man zum Beispiel vermeidet, in Straßenbahnschienen zu kommen."
 
Obwohl unter dem jetzigen Riesen-Parkplatz die U4-Trasse und der Wienfluss verlaufen, wären mithilfe von Erdhügel-Aufschüttungen auch Baumpflanzungen möglich, so der Vize-Bezirksvorsteher. Der an Samstagen stattfindende traditionelle Naschmarkt-Flohmarkt wäre durch die Neugestaltung nicht bedroht, versicherte er. Vielmehr würde er dadurch sogar aufgewertet.
 
Reichelt hofft, das Projekt im Laufe der kommenden Legislaturperiode umsetzen zu können. Angaben zu etwaigen Kosten gab es heute auf Nachfrage noch keine. Dies würde dann erst die genaue Detailplanung ergeben, die im Übrigen unter Beteiligung der Bürger erfolgen soll. "Wir sind bei der Planung und Finanzierung aber jedenfalls auf die Unterstützung der Stadt angewiesen", meinte Reichelt.
 
Diese werde es auch geben, versprach der grüne Rathaus-Planungssprecher Peter Kraus, der ebenfalls an der Pressekonferenz teilnahm. Denn er wolle Wien zur "Stadt der 1.000 Parks" machen. Soll heißen: Keine Wienerin und kein Wiener soll es weiter als 250 Meter bis zur nächstgelegenen Grün- oder Freifläche haben.
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