Mit Hilti und Hammer
Grüne wollen ÖVP-Betonale sprengen
08.09.2010
An den Schwarzen scheitern sämtliche Bildungsreformen, so die Grünen.
Schwer hatten Vertreter der Grünen am Mittwoch vor der ÖVP-Parteizentrale in Wien am "ÖVP-Bildungs-Beton" zu arbeiten, um ihn letztendlich zu "sprengen". Aus Sicht der Grünen musste symbolisch ein Betonblock für die Bildungspolitik der ÖVP herhalten, an dem sich der Grüne Bildungssprecher Harald Walser, Familiensprecherin Daniela Musiol und die Klubobfrau der Wiener Grünen Maria Vassilakou mit "Hilti" und Vorschlaghammer zu schaffen machten. "Mit entsprechendem Einsatz ist auch das Unmögliche zu schaffen", sagte Walser.
"Beachtliche Frechheit" der Landesväter
"Auch das Trio Betonale der ÖVP, Pröll junior (Finanzminister Josef Pröll), Pröll senior (NÖ-Landeshauptmann Erwin Pröll) und Neugebauer (Beamtengewerkschaftschef Fritz Neugebauer) kann nicht ewig verhindern, dass es in Österreich bildungsmäßig einen Schritt weitergeht", so Walser. Die Grünen verweisen auf Umfragen, wonach 64 Prozent der Österreicher der Meinung sind, dass im österreichischen Schulsystem wesentliche Reformen notwendig seien. Dies scheitere aber vor allem an der ÖVP, die alles beim Alten belassen wolle. Darüber hinaus würden "die VP-Landesfürsten mit beachtlicher Frechheit die Macht über alle LehrerInnen fordern".
"Reformen scheitern an der ÖVP"
Die Grünen fordern dagegen eine grundlegende Reform des Bildungssystems mit "Chancengerechtigkeit, Lernfreude und einer Schule, die allen Kindern zu ihrer persönlichen Bestleistung verhilft". Notwendig seien dafür ein verpflichtender mindestens zweijähriger Kindergartenbesuch, auf den ab dem ersten Lebensjahr Rechtsanspruch bestehen sollte. Weiters sind die Grünen für eine gemeinsame Schule bis zum 14. Lebensjahr und bundeseinheitliche Bildungsstandards für Kindergarten und Schule.
Echtgrüne Knallerbsen-Frösche
Zwei als Frösche verkleidete Aktivisten, einer "grün", der andere "echt grün", versuchten Knallerbsen werfend und permanent streitend die Aktion der Grünen zu stören. Von der Polizei wurden ihre Personalien aufgenommen.
ÖVP findet "Grüne Knallfrösche total verbohrt"
Die Wiener ÖVP reagiert mit Spott. "Wieder einmal erweisen sich die grünen Knallfrösche als total verbohrt. Offenbar, um von den Sprengmeistern in den eigenen Reihen abzulenken, haben sie sich jetzt aufs Beton Bohren verlegt", so der Landesgeschäftsführer der ÖVP Wien, Norbert Walter. Die Grünen Vorschläge seien eine "einzige bildungspolitische Geisterfahrt - ob sie jetzt von Grün, Echt Grün, hellgrün, dunkelgrün, giftgrün oder welchem Grün auch immer kommen." Die ÖVP Wien dagegen stehe für eine Schule, in der Leistung im Vordergrund steht.