Nur 15 Gegenstimmen

Grüner Bundeskongress: 93% für Koalition mit ÖVP

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Kogler warb beim Bundeskongress für Zustimmung: 'Zeit ist reif für die österreichischen Grünen' – Die Abstimmung fiel deutlich positiv aus: eine große Mehrheit stimmt für eine Koalition mit der ÖVP.

Salzburg/Wien. Der Weg für die türkis-grüne Koalition ist frei. Bei ihrem Bundeskongress in Salzburg trotzten die Grünen am Samstag allen Befürchtungen und gaben mit 93,18 Prozent der Delegiertenstimmen ihr Ja zum Regierungseintritt und dem Pakt mit der ÖVP. Auch das grüne Regierungsteam wurde abgesegnet. Bundessprecher Werner Kogler hatte für Mut geworben: "Die Zeit ist reif für die österreichischen Grünen."
 
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Damit kann die erste Bundesregierung Österreichs aus ÖVP und Grünen am Dienstag von Bundespräsident Alexander Van der Bellen angelobt werden.
 
Grüner Bundeskongress: 93% für Koalition mit ÖVP
© APA/BARBARA GINDL
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"Die Grünen - Grüne Alternative (Grüne) tritt in eine Bundesregierung mit der Partei 'Die neue Volkspartei' ein und bestätigt das vorliegende Regierungsabkommen mit dem Titel 'Aus Verantwortung für Österreich'", so der genaue Wortlaut des angenommenen Antrags.
 
Das Votum der Grünen Delegierten erfolgte mit nur 15 Gegenstimmen. 246 waren dafür, drei enthielten sich. Die Anforderungen des Parteistatuts wurden damit mehr als erfüllt. Ausgereicht hätte die einfache Mehrheit. Noch besser fiel das Votum für das Regierungsteam aus: Hier gab es 99,25 Prozent Zustimmung (mit nur einer Gegenstimme).
 
Begonnen hatte der Bundeskongress schon am Vormittag, die Delegierten konnten sich drei Stunden lang (unter Ausschluss der zahlreich angereisten Journalisten) über die Details des Pakts informieren. Die Stimmung war trotz mancher Kritik über Zugeständnisse etwa im Sicherheits- und Migrationsbereich relativ gelöst, hatte am Vorabend doch schon der Erweiterte Bundesvorstand einstimmig die Annahme von Koalitionsvertrag und Personal empfohlen.
 
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Öffentlich ging es dann um 13 Uhr los. Bundessprecher (und Vizekanzler in spe) Werner Kogler warb mit einem enthusiastischen Redeschwall für das Wagnis. Fast eine Stunde lang tigerte der Bundessprecher über die Bühne, verteidigte das ausverhandelte Programm und erteilte Rechtsextremen in der Regierung eine Absage.
 
In Hemdsärmeln betonte er, dass man es sich nicht so leicht gemacht habe wie manche vermuteten. Klar sei: "Wir sind gewählt worden, um Verantwortung zu übernehmen." Es stehe "klassische Pionierarbeit" bevor, und: "Es bleibt ein Risiko, und nichts anderes behaupte ich." In Hinblick auf den Klimaschutz ergänzte er: "Wer nicht kämpft, hat schon verloren."
 
Nach getanen Abstimmungen schwenkten Kogler, aber auch die designierten Regierungsmitglieder Leonore Gewessler, Rudi Anschober, Alma Zadic und Ulrike Lunacek Blumensträuße. Zum Abschied versprach er eine neue, jedenfalls grüne Welt.
 
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ÖVP-Obmann Sebastian Kurz gratulierte unmittelbar nach der Abstimmung. Auf Twitter sprach der künftige Bundeskanzler von einem "klaren Erfolg" Koglers und der Grünen beim Bundeskongress. "Ich freue mich auf die gemeinsame Zusammenarbeit in der Bundesregierung", schrieb er.
 

Lob und Kritik für türkis-grünen Pakt beim Bundeskongress 

 
Die Generaldebatte über eine türkis-grüne Regierung beim Bundeskongress der Grünen in Salzburg hat am Samstag sowohl Lob für die Verhandler als auch Kritik am Verhandlungsergebnis gebracht. Die meisten Delegierten, die sich zu Wort meldeten, gingen auf die Chancen einer Regierungsbeteiligung ein. Einigen ging das Abkommen aber nicht weit genug, was Spannung für die Abstimmung zum Pakt versprach.
 
Grünen-Bundessprecher Werner Kogler hatte das Auditorium in seiner Rede dazu aufgefordert, kritisch zu sein. Das sei ein Alleinstellungsmerkmal der Grünen, sagte er. In den Wortmeldungen gab es dann - auch bei Rednern, die keine Zustimmung zum Pakt ankündigten - Lob für die Verhandler und Dank für den großen Einsatz. Die meisten Delegierten betonten auch, dass es sich beim Regierungsprogramm natürlich um einen Kompromiss handle und dass die Verhandlungen mit der ÖVP kein grünes Wunschkonzert gewesen sind.
 
Die grüne EU-Delegationsleiterin Monika Vana sagte etwa, sie sei "keine Freundin dieser türkis-grünen Koalition". Trotzdem werde sie zustimmen, gab sie bekannt. "Ginge es nur um diesen Text", hielt sie den Wälzer in die Luft, "würde auch mir die Zustimmung schwer fallen". Aber es gehe nicht nur um diesen Text, sagte sie. "Es geht auch um eine Weichenstellung", spielte Vana vor allem auf die Dialogbereitschaft der Grünen an. Der grüne EU-Abgeordnete Thomas Waitz betonte zudem, dass man sich auf europäischer Ebene über jeden vernunftbegabten Minister freue.
 
Die Abgeordnete Eva Blimlinger machte ebenfalls Werbung für den Pakt. "Natürlich ist es nicht genug, aber es ist das Bestmögliche", verteidgte sie das Programm. Scherzhaft sagte sie, es sei auch nicht die Art der Grünen, "die Krot zu schlucken", denn die Grünen seien eine tierfreundliche Partei und "keine Froschmörder".
 
Ingrid Felipe, Landeshauptmann-Stellvertreterin in Tirol, brach eine Lanze für die grünen Spitzen, die sich das Regieren antun. "Es ist viel anstrengender zu regieren als in der Opposition zu sitzen", sagte sie. Man bringe aber auch wesentlich mehr weiter, im Sinne der Menschen, im Sinne der Ärmsten und Schwächsten, sagte sie und bat um breite Zustimmung. Die Ex-Abgeordnete Alev Korun sprach sich für "Menschenrechte und Menschenwürde in der Regierung aus". Es sei jetzt nicht an der Zeit, das Regieren türkis-blau zu überlassen.
 
Kritische Stimmen kamen vor allem von der Grünen Jugend. Das "neoliberale Regierungsprogramm" erfülle die Vorstellungen der jungen Grünen nicht, hieß es etwa von Flora Lebloch. "Die ÖVP wird vor allem beim Klima massiv bremsen", kündigte sie an, Kurz bezeichnete sie als "Blender" und als "autoritären Machtpolitiker".
 
Kritik betraf auch die Sicherungshaft, den koalitionsfreien Raum beim Thema Migration und Asyl und verschiedene Versäumnisse in Menschenrechtsfragen. Immer wieder wurde von einer "Gewissensentscheidung" gesprochen, die es vielen Rednern nicht möglich mache, zuzustimmen, stellten sie klar.
 
Einigkeit bestand darin, dass das Regierungsprogramm kein "ideales Ergebnis" ist. Es sei aber auch kein grünes Parteiprogramm, wie Kogler zuvor schon gesagt hatte. Mit der ÖVP sei eben nicht mehr möglich gewesen, nahmen einige den Pakt in Schutz. Trotzdem heiße es jetzt "Brücken bauen" und - ganz nach dem Motto des Bundeskongresses - mutig in die Zukunft zu schauen, vor allen in Sachen Klimaschutz. Das Ergebnis sei jedenfalls ein Zeichen nach außen - je höher, desto besser, hieß es mehrmals.
 
Der Bundeskongress besteht aus einer Delegation der Landesorganisationen und allen Abgeordneten der Grünen auf Landes-, Bundes- und Europaebene - zusammen exakt 276 Personen. Am Samstag waren 272 stimmberechtigte Personen anwesend. Die Abstimmung fand im Anschluss an die Debatte statt.
 
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 18:07

FPÖ: Grüner Beschluss bedeute nichts Gutes der Grünen

Nach Ansicht der FPÖ bedeutet der Beschluss des Grünen Bundeskongresses für eine Koalition mit der ÖVP "nichts Gutes" für Österreich und seine Bürger. Parteiobmann Norbert Hofer meinte in einer Aussendung, diese "experimentelle Bundesregierung" bringe einen Linksruck und gefährde die Sicherheit.

hofer.jpg © APA/ROLAND SCHLAGER

Die im Regierungsprogramm angekündigte Sicherungshaft und die Ausweitung des Kopftuchverbotes stünden "wegen der schon jetzt angekündigten grünen Blockadepolitik auf dünnem Eis." Hofer sprach von "grünen Verantwortungsflüchtlinge", die bereits angekündigt hätten, die Verfassung für die Sicherungshaft nicht ändern zu wollen. Dass die ÖVP trotzdem am Koalitionsabkommen festhalte, sei eine "bewusste Täuschung der Öffentlichkeit". Weiters kritisierte Hofer, dass das Koalitionsabkommen von einem tiefen Misstrauen gegenüber der Exekutive geprägt sei und dass das Bundesheer beiden Parteien kein Anliegen sei.

 17:41

99,25% für grünes Regierungsteam

Grünes Regierungsteam von Partei abgesegnet

 17:33

Kurz gratuliert Kogler zu "klarem Erfolg"

ÖVP-Obmann Sebastian Kurz hat unmittelbar nach der Abstimmung beim Bundeskongress den Grünen und ihrem Bundessprecher Werner Kogler zur Zustimmung zum Regierungsabkommen gratuliert. Auf Twitter sprach der künftige Bundeskanzler von einem "klaren Erfolg" Koglers und der Grünen beim Bundeskongress.

Kurz © APA/HERBERT PFARRHOFER

"Ich freue mich auf die gemeinsame Zusammenarbeit in der Bundesregierung", schrieb Kurz weiter.

 17:26

Nur 15 Gegenstimmen

Das Votum der Grünen Delegierten erfolgte mit nur 15 Gegenstimmen. 246 waren dafür, drei enthielten sich. Mit 93,18 Prozent Zustimmung wurden die Anforderungen des Parteistatuts mehr als erfüllt. Ausgereicht hättet die einfache Mehrheit.

"Die Grünen - Grüne Alternative (Grüne) tritt in eine Bundesregierung mit der Partei 'Die neue Volkspartei' ein und bestätigt das vorliegende Regierungsabkommen mit dem Titel 'Aus Verantwortung für Österreich'", so der genaue Wortlaut des angenommenen Antrags.

Um am 7. Jänner zur Angelobung bei Bundespräsident Alexander Van der Bellen zu schreiten, fehlt nur noch ein einziger Beschluss: In einer weiteren Abstimmung, die demnächst folgt, muss der Bundeskongress Ja oder Nein zum grünen Regierungsteam Werner Kogler, Leonore Gewssler, Rudolf Anschober, Alma Zadic und Ulrike Lunacek sagen. Auch hier ist breite Zustimmung zu erwarten.

 17:16

93,18% für Regierung mit ÖVP

Für Österreichs erste Koalition von ÖVP und Grünen ist der Weg frei. 93,18 Prozent der Delegierten stimmten beim Bundeskongress der Grünen am Samstag in Salzburg für die Regierungsbeteiligung und den ausverhandelten Pakt mit der Volkspartei.

 17:14

Deutliche Zustimmung – Warten auf exakte Auszählung

Eine große Mehrheit stimmte für eine Koalition mit der ÖVP. Es gab nur vereinzelt Gegenstimmen.

 17:13

Große Mehrheit für Koalition mit ÖVP

rechts.jpg © APA/BARBARA GINDL

 16:34

Die Diskussion endet um 17.00 Uhr

Dann geht es weiter mit der alles entscheidenden Abstimmung.

 16:22

Heiße Diskussion

Die Diskussion um den Regierungspakt ist heiß: Seit einer guten Stunde geht es um Pro und Contra. Weitere 30 Rednerinnen und Redner stehen auf der Liste.

 16:21

Ingrid Felipe ruft zu breiter Zustimmung auf

"Ich habe in der Landesregierung gelernt, dass es sehr anstrengend ist zu regieren, aber man bringt wesentlich mehr weiter zum Wohle der Menschen, zum Wohle der Republik. Ich bitte um breite Zustimmung."

Felipe © APA/EXPA/JFK

 16:07

Grüne Verhandler rücken Programm in gutes Licht

Das Team der grünen Koalitionsverhandler hat beim Bundeskongress der Ökopartei den mit der ÖVP vereinbarten Pakt verteidigt. Auffällig war die Sicht der Dinge in Sachen Landesverteidigung, wo man - anders als von der ÖVP angedeutet - keine neuen Investitionen in Abfangjäger vereinbart sieht. Klargestellt wurde indes, dass die grüne Abstimmung über den Pakt doch genau ausgezählt wird.

kogler^1.jpg © APA/BARBARA GINDL

Wiens grüne Vizebürgermeisterin Birgit Hebein bedankte sich beim Verhandlungsteam und bei Werner Kogler, der in den letzten Wochen "Unglaubliches geleistet hat". Ich verneige mich vor dir", sagte sie. Mit zittriger Stimme erinnerte sie sich an die Zeit der türkis-blauen Koalition zurück. Und bei allem Wissen, jetzt auch ein Risiko einzugehen, sei eine Regierungsbeteiligung eine große Chance, den politischen Kurs in Österreich ins Positive zu verändern.

 15:58

Scharfe Kritik

"Für mich geht das gar nicht. Ich bin stolz auf die Verhandlerinnen, ich werde auch immer stolze Grüne sein, aber wir können das so nicht mittragen." – Eine Vertreterin der ethnischen Minderheiten

 15:57

Die Grüne Jugend will nicht mit der ÖVP regieren

"Wir stehen hinter euch, aber wir werden fünf Jahre alles dafür tun, dass Kurz abgewählt wird."

 15:57

Weitere Pressestimmen zu Türkis-Grün

"Frankfurter Rundschau":"Sicher sind die ehrgeizigen Pläne in Sachen Klima zu begrüßen. Aber wer glaubt, hinter hohen Zäunen das Klima retten zu können, während sich um Flüchtlinge - auch Klimaflüchtlinge! - andere kümmern sollen, dem könnte das Ramschladen-Konzept schon beim nächsten Anstieg der Flüchtlingszahlen um die Ohren fliegen. Zur Freude der extremen Rechten. Robert Habeck hat betont: 'Wir sind in wesentlichen Politikfeldern weit von CDU und CSU entfernt'. So etwas hätten Österreichs Grüne sicher auch gesagt - vor der Wahl."

 15:56

Weitere Pressestimmen zu Türkis-Grün

"Mittelbayerische Zeitung" (Regensburg):"Die neue Regierung in Österreich ist die beste, die es seit Jahrzehnten gab. Denn erstmals werden nun Veränderungen angegangen, die einer derart privilegierten und erfolgreichen Volkswirtschaft und einer derart gebildeten und reichen Gesellschaft, schon längst zugemutet werden hätten können. (...) Vielleicht wird Schwarz-Grün scheitern, möglicherweise wird nur wenig erreicht. Es ist dennoch mehr als einen Versuch wert."

 15:28

Weiter geht es jetzt mit der Generaldebatte

Die Redezeit ist mit zwei Minuten begrenzt.

 15:15

30 Grauslichkeiten rausverhandelt

 15:03

Die Zeit drängt

Die Verhandler wurden gebeten sich bei ihren Ausführungen kurz zu halten, damit nachher genug Zeit für die Diskussion bleibt. Nach Josef Meichenitsch ist nun Sigrid Maurer am Wort. Auch sie empfiehlt den Grünen in die Regierung einzutreten.

Maurer © APA/Gindl

 14:52

 14:51

Nun folgen die Reden der Verhandlungsführer:

Den Anfang macht Wiens Grünen-Chefin Birgit Hebein.

 14:36

Die Rede von Werner Kogler ist zu Ende

Aus den 30 Minuten wurde eine gute Stunde. Es gibt Standing Ovations von den Delegierten. Eine Kleinigkeit hat Kogler aber noch vergessen, deswegen kehrt er kurz auf die Bühne zurück. Es folgt eine Übergabe seiner traditionellen grünen Sonnenbrille an ein junges Mädchen. Quasi: Am Beginn eines neuen Lebensabschnitts muss man sich von Altem trennen.

 14:32

"Es ist nicht zu 100 % Gewiss, dass es gescheit ist"

"Mutig in die Zukunft", wiederholt Kogler das Motto der Grünen. Er spricht aber auch kritische Worte zu den Koalitionsverhandlungen aus: "Es gibt keine hundertprozentige Gewissheit, dass es gescheit ist" Es gebe jedenfalls keine 100-prozentige Gewissheit, "jedenfalls nicht für die Zukunft – das hat die Zukunft so an sich."

 14:30

Kogler beruhigt

"Das ist mein letzter Zettel", beruhigt Kogler sein Publikum.

 14:28

"Wir haben das Gewissen nicht bei der Garderobe abgegeben"

Zum Thema Integration sagt Kogler, dass man zwar der ÖVP Zugeständnisse gemacht habe, aber: "Wir haben das Gewissen nicht bei der Garderobe abgegeben." Es gibt herzeigbare Verbesserungen. In der bilateralen Flüchtlingshilfe würden die Mittel "nicht nur erhöht, sondern sogar vervielfacht", so Kogler.

Zum Thema Migration:

"Aber irgendwann im Leben eines Menschen, muss es einmal darum gehen, dass es egal ist wo jemand herkommt, sondern dass es entscheidend ist, wo jemand hin will."

 14:23

"Da reden wir von Milliarden"

"Die Investitionen für Klimaschutz müssen von Anfang an gesichert sein. Da reden wir von Milliarden. In Österreich wird endlich versucht Ökologie, Ökonomie und soziale Absicherung unter einen Hut zu bringen."

Zum Thema Familienpolitik sagt er: "Wenn‘s den Familienbonus schon gibt, dann sollen die mehr bekommen, die wenig haben."

Das Publikum lauscht gespannt den Worten von Werner Kogler.

 14:22

"Wer nicht kämpft, hat schon verloren. Aber wer kämpft, kann es zumindest erreichen."

 14:12

Zum Regierungsprogramm sagt er:

"Es wird nicht den Umfaller geben - Tschicken gegen Ceta."

 14:12

"Es macht einen Unterschied, ob Türkis mit Grün regiert oder mit Blau."

 14:05

Martina Berthold erinnert Kogler an seine Redezeit

Kogler dazu: "Des geht sich gar nicht aus." Die Delegierten, allen voran die wichtigsten Koalitionsverhandler in Reihe eins, lauschen jedenfalls - teils gespannt, teils amüsiert.

 14:02

 13:58

Kogler stellt klar:

"Nur weil wir glauben die besseren Lösungen zu haben, sind wir noch lange nicht die besseren Menschen"

 13:57

"FPÖ auf der schiefen Bahn"

"Eine Partei, die eine genetische Bestimmung hat, auf die schiefe Bahn zu kommen."

 13:56

Lange blieb er nicht hinter dem Pult

Werner Kogler geht bei seiner Rede auf der Bühne auf und ab.

 13:56

"Kurz ist ein Neu-Konservativer"

"Sebastian Kurz ist ja kein Erzkonservativer, sondern ein Neu-Konservativer."

 13:54

"Es gab zwei Wahlgewinner"

"Wir haben das Gespräch nicht nur gesucht, sondern auch versucht etwas zustande zu bringen. Es gab zwei Wahlgewinner, die aus unterschiedlichen Gründen gewählt wurden."

 13:50

"Überlegen, wie man es besser machen kann"

"Wenn es so klar ist, dass Blau nicht regieren soll in Österreich, nicht nur wegen Ibiza und dem Video, sondern auch aus vielen anderen Gründen. Dann haben viele, die das behaupten auch die Verpflichtung sich zu überlegen, wie man es besser machen kann."

 13:49

"Opposition wäre bequemer gewesen"

"Natürlich wäre es bequemer gewesen, die nächste Jahre Opposition machen", sagt Kogler. Aber es ist anders gekommen.

 13:46

"Wir haben es uns nicht so leicht gemacht"

Kogler betont, dass man es sich nicht leicht gemacht habe, "wie manche vielleicht vermuten" und schießt damit gegen Kritiker.

 13:45

"Verantwortung übernehmen"

"Wir sind ja nicht deshalb gewählt worden, um es uns leicht zu machen. Wir sind gewählt worden, um Verantwortung zu übernehmen."

 13:42

"Danke für den netten Empfang"

Nachdem ihm die Delegierten fünf Minuten lang Standing Ovations gaben, beginnt Kogler seine Rede mit einem Dank für "den netten Empfang".

"Es ist gut, dass wir diese Tradition leben, dass wir diese Debatten in aller Öffentlichkeit führen", betont Werner Kogler.

 13:37

Jetzt spricht Kogler

Es ist wohl die wichtigste Rede seiner Polit-Karriere. Nun gehört Werner Kogler die Bühne - für genau 30 Minuten. Berthold ermahnt ihn, auf die Zeit zu schauen.

 13:29

Die Landessprecherin der Grünen im Burgenland, Regina Petrik, ist am Wort

"Jede Krise birgt eine neue Chance."

petrik.JPG © APA/Haselmayer

 13:25

Stehende Ovationen für das Regierungsteam!

Die Verhandlerinnen und Verhandler sowie der Bundesvorstand sind eingetroffen. Fünf Minuten lang gibt es tosenden Applaus und stehende Ovationen.

 13:18

Grüne Karterln im Einsatz

Buko-Präsidium und Tagesordnung wurden schon per Karterl bestätigt, der Vorgang funktioniert also. Die Grünen Karterl kommen heute noch ein paar Mal zum Einsatz, die Delegierten finden schon Gefallen daran. Wirklich wichtig wird's aber erst, wenn es um den Koalitionspakt geht.

 13:15

Geplantes Ende mit 17.30 Uhr angepeilt

"Wir werden das geplante Ende mit 17.30 Uhr ins Auge fassen", heißt es vom Präsidium. Die Tagesordnung wurde bestätigt.

 13:14

Übrigens wird per Handzeichen abgestimmt

Kurioserweise könnte es am Ende gar kein genaues prozentuelles Abstimmungsergebnis über den Pakt geben, denn abgestimmt wird einfach per Handheben. Nachgezählt werde eigentlich nur, wenn sich kein eindeutiges Bild daraus ergibt, hieß es seitens der Partei. Eventuell werde man sich aber auch noch einen anderen Modus überlegen.

Laut Statut der Grünen reicht für das Eintreten in die Koalition die einfache Mehrheit der Delegierten, deshalb habe man diesmal auf das Anmieten einer elektronischen Abstimmungsanlage verzichtet, hieß es. Verlangt werden kann aber auch eine geheime Abstimmung mit Stimmzetteln, was für ein klareres Ergebnis sorgen würde.

 13:13

Jetzt geht's los!

Der 42. Bundeskongress der Grünen ist gestartet. Die Delegierten haben das Präsidium des Kongresses bestätigt.

 13:10

272 Delegierte eingecheckt

Formsache: Die Grünen sind beschlussfähig - 272 der insgesamt 276 stimmberechtigten Delegierten sind da, verkündet das Sitzungspräsidium, das aus Nada Zerzer, Georg Prack und Jennifer Kickert, sowie Martina Berthold besteht.

 13:07

Wifo-Leiter Badelt: "Kann sich nicht ausgehen mit dem Null-Defizit"

Ebenso wie der Chef des Instituts für Höhere Studien, Martin Kocher, vermisst auch der Leiter des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo), Christoph Badelt, Maßnahmen zur Finanzierung der im Regierungsabkommen genannten Pläne. Im Ö1-"Journal zu Gast" sagte Badelt, "insgesamt kann sich das nicht ausgehen mit dem Null-Defizit", selbst wenn man von einem Programm über fünf Jahre ausgehe.

Im Regierungsprogramm werde konkret gesagt, welche Entlastungen im Steuerbereich kommen sollen und welche Summen in den Verkehrsbereich investiert werden sollen, weniger konkret sei jedoch, wieviel über die CO2-Bepreisung hereinkommen soll, meinte Badelt. Außerdem könne nur ein kleiner Teil dieser Einnahmen zur Finanzierung der anderen Maßnahmen herangezogen werden, weil man Mittel zur Kompensation für sozial Benachteiligte benötige und der Einstieg in die CO2-Bepreisung nur langsam erfolgen könne.

 13:05

ÖSTERREICH-Politik-Insiderin schreibt aus Salzburg: "Nicht nur der erweiterte Vorstand der Grünen hat dem Regierungsübereinkommen einstimmig abgesegnet, auch der grüne Klub sagte zu 100% ja. Die sind beim heutigen Bundeskongress auch alle stimmberechtigt."

 13:01

Letzte SPÖ-Appelle an die Grünen

Unmittelbar vor Beginn des Grünen Bundeskongresses hat die SPÖ noch einmal an die Öko-Partei appelliert, der ÖVP das Stoppschild aufzustellen und auf den Weg des sozialen Ausgleichs zurückzukehren. "Es kann nicht sein, dass man den sozialpolitischen Mantel bei Eintritt in eine Regierung abgibt", sagte der stellvertretende SPÖ-Klubchef Jörg Leichtfried.

In einer Aussendung kritisiert er neuerlich Milliardengeschenke an Großkonzerne und Aktionäre zu Lasten der Arbeitnehmer im Regierungsprogramm und sah den sozialen Ausgleich in Österreich gefährdet. SPÖ-Klimaschutzsprecherin und SJ-Vorsitzende Julia Herr befürchtet, dass sich die von den Grünen gesteckten Ziele in Sachen Klimaschutz schnell in Luft auflösen würden, weil es keine Gegenfinanzierung für die geplanten Maßnahmen gebe und das ÖVP-geführte Finanzministerium nicht genügend Geld dafür bereitstellen werde.

Für den FSG-Vorsitzende im ÖGB, Rainer Wimmer, ist das Regierungsprogramm aus gewerkschaftlicher Sicht "mehr als enttäuschend". Trotz einiger guter Ansätze gebe es vor allem für Arbeitnehmer kaum Verbesserungen. Die "Grauslichkeiten" der türkis-blauen Vorgängerregierung, wie der 12-Stunden-Tag, die Benachteiligung der Arbeitnehmer in der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) oder bei der Karfreitags-Regelung würden nicht korrigiert, beklagte Wimmer.

 12:57

ORF-Satiriker ist auch vor Ort

Peter Klien wurde gesichtet. Der Satiriker hat sich unter die Delegierten gemischt und macht fleißig Interviews:

 12:52

Die Plätze füllen sich langsam

Der Bundeskongress steht unter dem Motto "Mutig in die Zukunft" - in wenigen Minuten soll der Auftakt folgen.

apa.JPG © APA/Haselmayer

 12:40

Mit Bauchweh zu "Ja"

Unter jenen, die sich - wenn auch mit Bauchweh - zu einem Ja deklarierten, waren Personen, von denen auch anderes zu erwarten gewesen wäre: Etwa Niki Kunrath von der als besonders kritisch geltenden Wiener Landesorganisation oder auch einzelne Repräsentanten der Grünen Jugend. Ablehnung dürfte es wohl von den Minderheitenvertretern des "10. Bundeslands" geben.

 12:35

Erste kritische Stimmen

Beim Eintreffen in der Früh waren durchaus auch kritische Stimmen zu vernehmen, die sich daran stießen, dass die Grünen für das Bündnis mit der ÖVP über ihre Schmerzgrenze gegangen seien. Doch selbst die ehemalige ÖH-Vorsitzende Viktoria Spielmann, die im Vorfeld via Social Media ihr ablehnendes Stimmverhalten angekündigt hatte, ging vor Journalisten davon aus, dass es insgesamt eine breite Zustimmung zu dem Pakt geben werde.

"Dennoch komme ich nicht umhin, dass sich diese Koalition grundlegend falsch anfühlt. Ich kann diesem Regierungsprogramm aus den oben genannten Gründen und aufgrund meiner Haltung nicht zustimmen."

 12:33

Was am Vormittag passierte

Der Vormittag bei dem Kongress in Salzburg war der Information der Delegierten gewidmet, die Verhandler standen Rede und Antwort. Der offizielle (und auch medienöffentliche) Teil beginnt erst um 13 Uhr. Zunächst hält Bundessprecher (und Vizekanzler in spe) Werner Kogler eine Rede. Dann folgt die Präsentation des Pakts und (nach einer Debatte) die Abstimmung darüber. Auch der Rest des Regierungsteams darf sich dann präsentieren, bevor sich alle fünf ebenfalls dem Votum der Delegierten stellen.

 12:27

Willkommen zum oe24-LIVETICKER!

Die Grünen entscheiden heute über das Eintreten in eine Koalition mit der ÖVP. Am Wort ist der Bundeskongress, das höchste Gremium der Partei, mit mehr als 270 stimmberechtigten Delegierten. Selbst Kritiker, die sich an den großen Zugeständnissen etwa im Migrations- oder Sicherheitsbereich stießen, rechneten mit einem Ja in den Abstimmungen am Nachmittag.