Setzt sich David Ellensohn als Grünenchef in Wien durch, folgen Neuwahlen im März 2019.
Bei den Wiener Grünen kündigt sich ein Politerdbeben an, das nicht nur die Stadtregierung erschüttern, sondern vermutlich gleich auch die rot-grüne Koalition zerstören wird. Die SPÖ richtet sich bereits auf ein Ende der Koalition noch vor Weihnachten ein und bereitet eine Neuwahl im März 2019 vor.
- Vorwahl der Grünen. Grund ist die „Vorwahl“, die die Grünen bereits jetzt für ihren nächsten Spitzenkandidaten durchführen, obwohl die Wienwahl erst für Herbst 2020 vorgesehen ist.
Bis 4. September müssen sich alle Grünen, die bei der nächsten Wahl als Spitzenkandidaten antreten wollen, melden. Dann werden sie sechs Wochen (!) lang parteiinternen Wahlkampf führen. Anfang November dürfen dann alle Wiener, die nicht in anderen Parteien Mitglied sind und die sich auf spitzenwahl.wien registrieren, die neue grüne Nummer 1 wählen.
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Ellensohn, der Fundi. David Ellensohn (55), Wiener Extrem-Fundi und derzeitiger grüner Klubchef, hat bereits seine Kandidatur für die Nummer 1 bei der Wahl angesagt.
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Ablöse von Vassilakou. Mehr noch: Im Interview bei Fellner! Live auf oe24.TV holte Ellensohn zur Totalattacke gegen seine Intimfeindin, die grüne Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou, aus. Vassilakou werde „mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht mehr kandidieren“, verriet Ellensohn am Freitagabend in Fellner! Live, „die Mary hat genug von der Politik“. Um dann brutal nachzulegen: Wenn Vassilakou nicht mehr kandidiert und er die Vorwahl gewinnt, dann sei es „fast zwingend“, dass Vassilakou „schon im November“ (!) auch von ihren Posten als Vizebürgermeisterin und Planungsstadträtin abtritt und er die beiden Jobs übernimmt: „Es kann nicht zwei Nummer 1 geben!“
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Neuwahl. Für die SPÖ wäre Ellensohn als Vizebürgermeister „ein absolutes No-Go“. Der „Vassilakou-Killer“ hat seit Monaten alle roten Projekte blockiert und sich als Regierungsklubchef (!) zum großen Enthüller beim Krankenhaus Nord und bei Ludwigs Wohnbauprojekten gemacht.
Wenn Vassilakou von den Grünen im November weggeputscht und zum Rücktritt gezwungen würde, wäre die rot-grüne Koalition rasch beendet. Und Wien wählt im März 2019.
Ellensohn: "Gehe davon aus, dass Vassilakou nicht antritt"
oe24.TV: Warum sagen Sie als Klubobmann eine Spitzenkandidatur gegen Ihre eigene Vizebürgermeisterin an, von der man angenommen hätte, dass sie noch einmal antritt?
David Ellensohn: Maria Vassilakou hat ja noch nicht gesagt, dass sie kandidiert.
oe24.TV: Dass die Grünen ein Intrigantenstadl sind, ist bekannt, aber das ist natürlich ein neuer Höhepunkt …
Ellensohn: Noch kandidiert niemand gegen die Mary. Der Peter Kraus war jahrelang ihr stellvertretender Büroleiter. Also ich gehe davon aus, dass die Maria Vassilakou, die lange für Wien gearbeitet hat und diese wichtige Position innehatte, nicht kandidiert.
oe24.TV: Warum? Vassilakou ist ja jünger als Sie …
Ellensohn: Es ist ein harter Job, und sie ist länger in der Politik als ich. Die mediale Berichterstattung ist nicht jeden Tag freundlich – weder für die Mary noch für die Grünen insgesamt.
oe24.TV: Sie treten auch an, wenn Vassilakou antritt?
Ellensohn: Richtig, ja.
oe24.TV: Wenn Sie die Wahl gewinnen sollten, wollen Sie gleich Vassilakous Stadtratsposten übernehmen?
Ellensohn: Das gilt aber nicht nur für mich. Ich bin der Meinung, wer uns in die nächste Wahl führt, soll sofort die wichtigste Funktion, die wir haben, innehaben.
oe24.TV: Sie meinen, Vassilakou sollte zurücktreten?
Ellensohn: Ich kann ja nicht eine Nummer 1 A und eine Nummer 1 B haben.