"Wir bleiben sauber"
Grüner Wahlkampfauftakt in Krems
27.01.2013
Glawischnig verspricht totalen Einsatz gegen die Absolute der ÖVP.
Im stilvollen Ambiente des Klosters Und in Krems haben die niederösterreichischen Grünen am Sonntag ihren Wahlkampfauftakt abgehalten. "Wir bleiben sauber", verwies Landesgeschäftsführer Thomas Huber vor rund 130 Sympathisanten auf die Botschaft und hoffte auf ein Ergebnis der Landtagswahl am 3. März, "das die Grünen stärker macht". Vielleicht gelinge es ja auch, die Volkspartei unter 50 Prozent zu drücken, "damit nicht mehr alles allein entschieden wird".
Bundessprecherin Eva Glawischnig streute Spitzenkandidatin Madeleine Petrovic Rosen: Deren beeindruckende Kompetenz und Unbestechlichkeit habe sie selbst motiviert, zu den Grünen zu gehen. Die Grünen würden seit 25 Jahren für eine saubere Politik und Umwelt sowie zu 100 Prozent gegen Korruption und Spekulation stehen. Glawischnig kritisierte u.a. die Vergabe von Positionen nach Parteibuch. Spekulation gebe es nicht nur in Salzburg: Auch laut Rechnungshof sei es "glasklar", dass bei einer konservativen Veranlagung der Wohnbaugelder eine Milliarde Euro mehr für Pflege, Kindergärten etc. zur Verfügung stünde. Nun müssten die Tage bis zur Wahl noch gut genutzt werden: "Wir müssen noch ordentlich laufen gegen die Absolute" der ÖVP, so ihr Appell.
Petrovic griff das bereits im Sommer 2012 von Glawischnig ausgegebene Motto "100 Prozent Bio, null Prozent korrupt" auf, um die Position als Umweltpartei zu unterstreichen. Im Flächenland Niederösterreich sei es um die Möglichkeit, sich ökologisch zu bewegen, schlecht bestellt. "Wir wollen leistbare öffentliche Mobilität für alle", bekräftigte sie die Forderung nach einem 365-Euro-Jahresticket. Und meinte an die Adresse der Volkspartei: "Wer so viel Geld verspielt hat, sollte nicht fragen, wie das zu finanzieren ist."
"Viel Geld versenkt"
Die Klubobfrau und Spitzenkandidatin widmete sich ausführlich dem Thema Spekulationen. Sie kritisierte, dass die Wohnbauförderung vor allem im wichtigen Bereich der Sanierung stagniere, weil das Geld zu knapp geworden sei. Es sei "gewaltig viel Geld versenkt" worden - noch mehr, als der Rechnungshof aufgedeckt habe, sprach sie von insgesamt zwei Milliarden Euro Verlust (am Kapitalstock und an laufenden Einnahmen). Petrovic betonte einmal mehr, dass die NÖ Grünen bereits 2001, also von Beginn an, Spekulation mit Steuergeldern abgelehnt hatten. Von einem jährlichen Gewinn von fünf Prozent sei man meilenweit entfernt, verglich sie Finanzreferent LHStv. Wolfgang Sobotka (V) mit einem Geisterfahrer, wenn er als einziger behaupte, dass "alles toll" sei. "Wir werden da noch einiges aufdecken", kündigte Petrovic an.
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