Die Grünen werden heuer ein Gegengewicht zu den traditionell rechtspopulistischen Aschermittwochsfeiern setzen.
Bei der FPÖ hat der "politische Aschermittwoch" bereits Tradition, nun droht dem rechtspopulistischen Bierzelt-Event Konkurrenz von links. Der Grüne Abgeordnete Peter Pilz will in Salzburg einen grünen politischen Aschermittwoch veranstalten. "Bis jetzt hat der Aschermittwoch den fatalen Beigeschmack, als wäre das der politische Deppentag und das will ich nicht. Wir werden dem entgegensetzen: Intelligenz, Ironie, Kultur und viel Spaß", kündigt Pilz an.
Solidarisch mit Salzburg
Stattfinden wird das Event am 25.
Februar, wenige Tage vor der Salzburger Landtagswahl. Pilz versteht den
Auftritt auch als Unterstützung für die Salzburger Grünen, die erfolglos für
eine Wiederkandidatur des EU-Abgeordneten Johannes Voggenhuber bei der
Europawahl gekämpft haben und nach dem innerparteilichen Wirbel nun
Stimmenverluste bei der Landtagswahl befürchten.
Protest auch von Links
Den grünen politischen Aschermittwoch
sieht Pilz als Versuch, die Proteststimmung nicht nur den Rechtsparteien zu
überlassen. "Der Aschermittwoch ist ein persönliches politisches Vergnügen,
das ich mir mache. Sonst, an den 364 ernsten Tagen in der Politik, geht's
mir schon immer mehr um die kleinen Leute, weil es indiskutabel ist, dass
man die der FPÖ überlässt." Man müsse Antworten auf die "Lebensfragen der
Menschen", wie die Wirtschafts- und Energiekrise, bieten. "Das gibt es alles
bei uns, aber das muss man verständlich machen", sagt Pilz.
Angst versus Hoffnung
Während die FPÖ versuche, aus der Angst der
Menschen Kapital zu schlagen, würden die Grünen die Hoffnung auf Veränderung
bieten, so der Grüne Abgeordnete. Am Aschermittwoch habe es bisher ja eher
"sprachlich und geistig traurige Darbietungen" gegeben. Er wolle nun zeigen,
dass man am Aschermittwoch auch unter Beachtung der Regeln der Grammatik und
der deutschen Sprache eine Rede auf einem politischen Mindestniveau halten
könne.
Die FPÖ wird in diesem Jahr ihren "Politischen Aschermittwoch" traditionell im oberösterreichischen Ried im Innkreis abhalten. Das BZÖ verzichtet diesmal auf eine derartige Veranstaltung, nicht zuletzt wegen der Landtagswahlkämpfe in Kärnten und Salzburg. Stattdessen sind für diesem Tag "Aktionen" in beiden Bundesländern eingeplant, hieß es aus der orangen Parteizentrale.