Scheidung der Eltern rechtskräftig. Weg für Rückkehr ist jetzt frei.
Jetzt können Arigona und ihre kleinen Geschwister endlich den Antrag auf Schülervisa stellen: Die Scheidung ihrer Eltern ist nun rechtskräftig.
Scheidung und Visa
Eigentlich wollte die Familie Zogaj zu Schulbeginn wieder zurück in Österreich sein. Mittlerweile sind Arigona, ihre kleinen Geschwister Albin und Albona und ihre Muter Nurie nach der Abschiebung bereits drei Monate im Kosovo. Bislang fehlte eine wichtige Voraussetzung für die Rückkehr nach Österreich, wo sie vor ihrer Ausweisung knapp acht Jahre in Frankenburg (Oberösterreich) lebten: die Scheidung der Eltern Nurie und Devat Zogaj und die damit verbundene Obsorge-Übertragung auf die Mutter.
Jetzt hat das nervenzerrende Warten ein Ende, es gibt von den Behörden im Kosovo grünes Licht: Die Scheidung ist rechtskräftig, bestätigte Walter Deil von der Volkshilfe. Jetzt kann die Familie in den nächsten Tagen die Visa für die Wiedereinreise beantragen. Die 18-jährige Arigona werde selbst ein Schülervisum beantragen. Mit einem solchen wollen auch ihre Geschwister zurück nach Österreich. Nurie Zogaj hat die Zusage ihres früheren Arbeitgebers, dass sie sofort wieder anfangen kann, und möchte ein Arbeitsvisum bekommen. Alle notwendigen Unterlagen hat die Familie in den vergangenen Wochen bereits gesammelt.
Zogajs in sechs Wochen zurück in Österreich
Jetzt fehlt nur noch ein Termin bei der Botschaft, um die Anträge einreichen zu können. Deil rechnete damit, dass das innerhalb der nächsten zwei Wochen erledigt und nach der Einbringung der Anträge eine Wiedereinreise der Familie innerhalb von vier Wochen möglich sein werde. Eine rasche Abwicklung wäre schließlich vor allem im Sinn der Kinder, damit Albin und Albona in der vierten Klasse Volksschule in Frankenburg und Arigona in der 2. Klasse der HBLA in der Linzer Landwiedstraße ins laufende Schuljahr einsteigen können. Bleiben könne die Familie wieder im Haus jenes Freundes, in dem sie schon früher wohnte.
Die psychisch extrem angeschlagene Nurie Zogaj sei nun einigermaßen stabil, sagte Deil. Die Hoffnung helfe stark mit. Vor allem die Kinder freuen sich darauf, ihre Freunde und Schulkollegen möglichst bald wiederzusehen. Arigona kann es kaum erwarten, ihren Freund Philipp, der sie in den Sommerferien im Kosovo besucht hat, wieder in die Arme zu schließen.
Die Familie sei aber "geschockt" über den Unfall des Ungenacher Pfarrers Josef Friedl. Der 66-jährige Geistliche, der sich über Jahre hinweg um die Familie Zogaj gekümmert hatte, ist schwer mit seinem Rad gestürzt.
Arigona, ihre Geschwister und ihre Mutter waren im Juli in den Kosovo ausgereist, nachdem sie kein Bleiberecht bekommen hatten. Dort trafen sie auch auf die beiden Brüder Alfred und Alban.