Nein, die beiden Wahlen sind nicht vergleichbar, das sagt auch die Wiener Grünen-Chefin Maria Vassilakou im ÖSTERREICH-Interview. Dennoch hoffen die Grünen nach dem Sieg in der – ebenfalls von der FPÖ angefochtenen – Bezirkswahl in Wien-Leopoldstadt auf Rückenwind für Alexander Van der Bellen. 63 % hatte er in der ersten Stichwahl der Hofburgwahl bekommen. „Das wollen wir noch übertreffen“, sagt Vassilakou.

Das Ergebnis im Detail:

©Grafik TZ ÖSTERREICH

Vassilakou über den Wahlsieg und die Hofburgwahl

ÖSTERREICH: Haben Sie mit diesem Ergebnis zumindest insgeheim gerechnet?

Maria Vassilakou: Nein, das war schon eine große Überraschung. Entsprechend ist die Freude riesig.

ÖSTERREICH: Was war für den Sieg ausschlaggebend?

Vassilakou: Das Ergebnis zeigt, dass der gemeinsame Weg das ist, was man sich in Wien wünscht. Mit Spaltung kann man keine Wahlen gewinnen. Das Match um den zweiten Platz gegen die FPÖ hat sicher dazu beigetragen. Die Anbiederung der SPÖ an die FPÖ hat sicher auch dazu beigetragen, dass sich viele abgewandt und uns ihre Stimme gegeben haben.

ÖSTERREICH: Haben Sie da von Bürgermeister Häupl gelernt, der die Wienwahl mit einem Duell gegen Strache erfolgreich geschlagen hat?

Vassilakou: Ein Duell kann man nicht herbeireden, das gibt es. Es war eine Richtungsentscheidung für Grün oder Blau. Das ist die Polarisierung, die die FPÖ in unsere Gesellschaft getragen hat. Mit Hetze hat man noch nie ein Problem gelöst.

ÖSTERREICH: Kann dieser Sieg Van der Bellen bei der Hofburgwahl helfen?

Vassilakou: Die Wahlen sind nicht vergleichbar. Aber der Sieg in der Leopoldstadt ist Ansporn, mit noch mehr Begeisterung zu laufen, bis unsere Schuhsohlen Löcher haben.

ÖSTERREICH: In Wien war das Ergebnis von Van der Bellen schon sehr gut …

Vassilakou: Und das wollen wir jetzt noch einmal übertreffen. Gerade in Wien hatte er herausragende Ergebnisse und Norbert Hofer sehr schlechte. Die Wahl in der Leopoldstadt ermutigt nicht nur die Grünen, sondern die ganze Wahlbewegung hinter Van der Bellen.