Zwangsouting von siebenköpfiger Familie löst Empörung bei SP-Stadtrat aus.
FPÖ-Klubchef Johann Gudenus ist offenbar voll im Wahlkampfmodus für Wien 2020: Am Dienstag machte er auf Facebook einen seiner Meinung nach unglaublichen Skandal publik. Fürs „Nichtstun“ erhalte eine Familie von der Stadt 1.900 Euro monatlich.
Nur 9 Euro pro Tag. Wer genau hinsieht, stellt fest, dass sich das Geld eine siebenköpfige Familie teilen muss. Pro Kopf und Nase sind das 277,80 Euro – nicht einmal 9 Euro pro Tag.
Womit Gudenus zum Double von Sozialministerin Beate Hartinger wird, die Menschen von 5 Euro pro Tag leben lassen will.
Egal – Wahlkämpfer Gudenus schaltet auf Schnappatmung: „Wien ist nicht das Weltsozialamt. Da erhält eine Familie von der MA 40 fürs Nichtstun knapp 2.000 Euro.“
Das ist falsch. Die Familie bekommt nicht einmal die volle Mindestsicherung, es muss also noch ein Einkommen geben. Die volle Mindestsicherung wären in Wien 2.459,66 Euro.
Hacker kontert. SP-Sozialstadtrat Peter Hacker ist empört: „Herr Gudenus soll selbst von 9 Euro pro Tag leben. Das schafft er nie. Er weiß, dass die Armutsgrenze amtlich bei 1.000 Euro liegt. Was will er Menschen zumuten? 9 Euro für Essen, Wohnen, Gewand und Seife sind zu viel?“