Ein wichtiges Meeting in der UNO am East River, Jogging im legendären Central Park. So verbrachte Bundeskanzler Alfred Gusenbauer die ersten Stunden seiner USA-Reise.
Trotz Herbstbeginns herrscht herrliches „Kanzlerwetter“ in New York – und Alfred Gusenbauer ist morgens um 7 Uhr im Central Park gut gelaunt. Mit azurblauem Jogger-Trikot und dunkelblauer Hose wärmt er sich auf zur Laufrunde. „Ich laufe jetzt nur so langsam, damit die Fotografen ein gutes Bild bekommen“, ruft er ÖSTERREICH zu. Der Kanzler gibt sich topfit. Er wird die Energie bei den zahllosen Highlights seiner bisher wichtigsten Auslandsreise brauchen.
Zwischenfall
Schon am Weg zum Joggen geht es im Smalltalk um die
Weltpolitik. „Der Angriff Israels auf diese Anlage in Syrien ist sehr stark
am Radar der UNO“, blickt er auf das Treffen mit UNO-Generalsekretär Ban Ki
Moon im 38. Stock des UN-Hauptquartiers am East River zurück. An der Fifth
Avenue springt plötzlich – typisch New York – ein Verrückter vor den
Kanzler: „9/11 ist eine Verschwörung!“, ruft der. Der Personenschutz schirmt
Gusenbauer ab.
Der Kanzler weiter: Ki Moon sei ein Freund Österreichs, das habe sich bei dem „herzlichen Meeting“ gezeigt. Der Nahe Osten, wo Gusenbauer von seiner jüngsten Israel-Reise berichtete, wurde ebenfalls diskutiert. Dazu betrieb der Kanzler festes Lobbying für Österreichs Bewerbung um einen Sitz im UNO-Sicherheitsrat.
Ob der Kanzler noch häufig zum Joggen kommt, ist fraglich. Das Programm der USA-Reise ist dicht gedrängt: Zuerst hält Gusenbauer Lunch mit Osteuropa-Investor George Soros; bei der eintägigen UNO-Klima-Konferenz werden dann Al Gore und Arnold Schwarzenegger erwartet, zudem stehen als Highlights Treffen mit US-Präsident George Bush und mit Bill Clinton auf der Tagesordnung. Gusenbauers wichtigstes Ziel: „Ich will zeigen, was ein kleines Land zu leisten imstande ist“.