Koalitionspoker

Häupl droht Grün mit Pink

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Häupl redet auch mit Neos und VP. Warum aber dennoch Rot-Grün kommt.

Offiziell will sich Michael Häupl nicht in die Karten schauen lassen: Er verhandle mit allen – nur mit der FPÖ schließt der SPÖ-Bürgermeister bekanntlich eine Koalition aus. Am Mittwoch empfing der nach der Wahl wieder gestärkte – er konnte die FPÖ trotz roter Wahlverluste klar abhängen – Bürgermeister jedenfalls Neos-Spitzenkandidatin Beate Meinl-Reisinger und die Grüne Maria Vassilakou.

Grün will auf jeden Fall ­wieder eine Politehe mit Rot eingehen. Und auch Häupl zeigte sich bei seinem Gespräch mit seiner bisherigen Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou über die „vertraute Atmosphäre“ erfreut. Dennoch will der rote Bräutigam die Mitgift der grünen Braut in die Höhe treiben.

SP-Kernbezirke wollen ­Verkehr von Grünen
Immerhin sind die roten Kernbezirke – die bei der Wahl teils herbe Verluste erlitten hatten – alles andere als Liebhaber der rot-grünen Liaison. Sie fordern, dass Vassilakou zumindest wieder das Verkehrsressort an die SPÖ abgeben müsse.

Rot-schwarze Mehrheit mit nur einer Stimme
Am Donnerstag wird Häupl Wiens Neo-VP-Chef Gernot Blümel empfangen. Eine rot-schwarze Mehrheit im Rathaus wäre aber nur mit einer Stimme abgesichert. Und die hat just eine spezielle Kandidatin dank Vorzugsstimmen inne: Gudrun Kugler, vehemente Abtreibungsgegnerin, die in ÖSTERREICH bereits droht, wenn nötig gegen die Koalition zu stimmen. Damit dürfte eine rot-grüne Koalition – Ende November – so gut wie fix sein, auch wenn Häupl noch mit Rot-Schwarz-Pink droht.

"Gebe mich nicht billig her!"

In ÖSTERREICH spricht die Wiener Neos-Chefin über die Verhandlungen.

ÖSTERREICH: Es ist immer öfter von einer Koalition Rot-Schwarz-Pink die Rede. Würden Sie da mitgehen?
Beate Meinl-Reisinger: Ich werde mich sicher nicht billig für eine schwankende Mehrheit hergeben. Inhaltlich werde ich mich 
nie verschließen. Ich bin kämpferisch eingezogen und bleibe es auch.
ÖSTERREICH: Was wären Ihre Forderungen, für die Sie in eine Regierung gehen würden?
Meinl-Reisinger:
Meine Forderungen liegen am Tisch: Mehr Transparenz bei Budget und Verwaltung. Wir müssen dringend etwas im Bildungs­bereich tun und den völlig aufgeblähten Politikapparat in Wien reduzieren.
ÖSTERREICH: Gibt es dafür Beispiele?
Meinl-Reisinger:
Ich würde einen Posten, wie etwa den der nicht amtsführenden Stadträtin, niemals ­annehmen. Das ist völlig absurd und gehört abgeschafft. (knd)

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