Wiener Bürgermeister sieht Lateinunterricht nicht sinnvoll.
In einem Interview mit der Tageszeitung ÖSTERREICH (Sonntagsausgabe) macht sich der Wiener SP-Bürgermeister Michael Häupl für eine "Neue Schule überall" stark. Die Schulpläne der Regierung seien ein erster Schritt. Latein im Gymnasium sieht er kritisch, Türkisch als Maturafach sei okay.
Kommenden Montag wird die Regierung in einer Klausur den Ausbau der Neuen Mittelschule beschließen. Häupl ist davon begeistert, "denn ich bin überzeugt, dass sich diese Schulform durchsetzen wird". Dabei sei das nur der erste Schritt, dem nun weitere folgen müssen. Häupl: "Es geht ja auch um die gemeinsame Ausbildung des pädagogischen Personals. Und um Lehrinhalte." Ob etwa Latein zum "Repertoire ausgebildeter junger Menschen gehört, das wage ich zu hinterfragen".
Offen ist der Wiener SP-Chef in der Frage, ob Türkisch als Maturafach Einzug finden soll. "Genauso wie viele andere Sprachen begrüße ich jede Vielfalt. Da soll man nicht kindisch herumtun und Vorurteile bedienen", untermauert Häupl ganz deutlich seine Meinung.
Auch zur nach wie vor ungeklärten Causa Volksbefragung über Abschaffung der Wehrpflicht findet Häupl gegenüber ÖSTERREICH einmal mehr klare Worte: "Wenn sich die Regierung nicht einigen kann, sollten wir die Bevölkerung befragen."