Die letzten Interviews

Häupl: "Heute entscheidet sich Wiens Zukunft"

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Die Spitzenkadidaten äußerten sich ein letztes Mal vor dem Wahlsonntag.

ÖSTERREICH: Sie haben im Wahl-Finale noch einmal heftig die Abschiebung von Kindern durch die Innenministerin kritisiert. Kam der Aufschrei zu spät?

Michael Häupl: Ich habe sofort nach dem Vorfall gesagt, dass so eine Abschiebung drei Tage vor der Wahl kein Zufall sein kann. Und ich werde immer vehement protestieren, wenn achtjährige Mädchen wie Terroristen behandelt werden.

ÖSTERREICH: Ist das der Hauptunterschied zu HC Strache, Ihrem Herausforderer?

Häupl: Ja. Ich stehe für ein friedvolles Zusammenleben nach klaren Spielregeln. Er sät Hass und ruft offen zu Gewalt auf. Seine Partei macht Politik auf dem Rücken der kleinen Leute, das haben sie in der Vergangenheit bewiesen, genauso wie er morgen Gemeindewohnungen verkaufen würde.

ÖSTERREICH: Erreichen Sie Ihr Wahlziel, die absolute Mandatsmehrheit?

Häupl: Ich will die Absolute vor allem für Wien, weil heute die Entscheidung fällt, ob Wien sozial und zukunftsorientiert bleibt, oder ob es einen Rückschritt gibt.

ÖSTERREICH: Treten Sie zurück, wenn eine Koalition nötig wird?

Häupl: Nein, ich renne sicher nicht davon wie das Dirndl vom Tanz. Wenn es meine Gesundheit erlaubt – mir geht es blendend – und die Wähler wollen, bleibe ich. Eine absolute Mehrheit wäre einfach besser für Wien. Nur sie garantiert hohes Tempo bei der Schulreform. Und deshalb ersuche ich die Wiener so intensiv: Bitte zur Wahl gehen und für unsere Stadt stimmen.

Strache: "Häupl erlaubt den Straßenstrich"

Richard Lugner: Man kann sich ja relativ leicht Wahlkarten besorgen. Ich habe das schon beim Bundespräsidentenwahlkampf erlebt, da gab's ein Spital, da wurde nur eine Partei gewählt. Was tun Sie, damit das gerechter wird?

Heinz-Christian Strache: Ich habe gehört, dass türkische Klubs Wahlkarten bekommen und diese zentral ausgefüllt werden. Ich sage: Die Stimme muss künftig spätestens am Wahltag abgegeben werden - mit Lichtbildausweis.

Lugner: Man sagt: Die SPÖ hat die Türken im Visier, die ÖVP die Polen und die FPÖ die Serben. Was sagen Sie dazu und zum Kulturwahlkampf Christentum gegen Islam?

Strache: Jene Menschen, die hier integriert sind - damit hat kein Österreicher Probleme. Wien ist geprägt durch eine christlich-europäische Kultur. Was niemand will, ist ein fundamentalistischer Kulturkampf und dass die Scharia über unserem Gesetz steht.

Lugner: Am Applaus ist abzulesen, dass Strache sagt, was sich die Leute denken. Wie sehen Sie die Sicherheitslage seit der Ostöffnung?

Strache: Wer hier auf Raubzug geht, das sind keine deutschen Einbrecherbanden, sondern ost-europäische Banden. Durch die offenen Grenzen werden die nicht mehr erwischt. Wenn ihr mich so stark macht, dass ich Bürgermeister bin, werde ich das Sicherheitsproblem mit 1.500 Polizisten mehr lösen. Ich werde auch beim Straßenstrich nicht mehr zuschauen, den Herr Häupl Asylwerberinnen erlaubt.

Vassilakou: "50.000 Green Jobs"

ÖSTERREICH: Warum eine Stimme für die Grünen?

Vassilakou: Weil wir die einzige Kraft sind, die wirklich etwas verändern möchte. Weil wir angetreten sind, um Korruption und Freunderlwirtschaft zu beenden und weil die Grünen ihre Parteikassen als einzige lückenlos und transparent offen legen. 


ÖSTERREICH: Da vermissen wir das typisch grüne...

Vassilakou: Typisch grün sind 50.000 Arbeitsplätze, die wir schaffen könnten, wenn wir in Wien mehr auf alternative Energien setzen würden.

ÖSTERREICH: Warum gab es ein Duell Häupl-Strache, aber kein Duell Marek-Vassilakou?

Vassilakou: Das Duell Häupl-Strache war ein Scheingefecht. Der Unterschied zwischen Grünen und ÖVP hingegen ist so groß, dass es zu keinem Duell kommen konnte.

Marek: "Nicht mit FPÖ"

RICHARD LUGNER: Sie wollen die Absolute der SPÖ brechen – warum dann keine Koalition aller gegen die SPÖ?

Christine Marek: Rot aus der Stadtregierung raus und dafür Grüne und FPÖ rein – das ist kein guter Tausch. Die Grünen sind Sozialromantiker und HC Strache ist eine One-Man-Show mit angeschlossener Marketing-Abteilung.

Lugner: Würden Sie Bürgermeisterin von Straches Gnaden werden?

Marek: Nein. Nicht mit dieser Partei. Glaubt irgendwer, dass wir mit Hetzparolen Reformen machen können?

Lugner: Wien war die Stadt der Wissenschafter – und jetzt will die SPÖ die Gesamtschule.

Marek: Unsere Kinder sind in Wien Versuchskaninchen. Jede Hauptschule ist ein Schulversuch. Ich kämpfe gegen die Gesamtschule, weil Einheitsbrei nicht hilft.

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Wahlkampfabschluss in Wien

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