"Argument, dass damit ein Verdrängungsprozess einsetzt, halte ich für nicht tauglich."
Wiens Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) kann sich ein - derzeit wieder heftig diskutiertes - Alkoholverbot an Wiener Bahnhöfen durchaus vorstellen. Man werde das jetzt ordentlich diskutieren, sagte er am Dienstag am Rande seiner wöchentlichen Pressekonferenz. Eine Entscheidung soll es noch im heurigen Sommer geben, kündigte der Stadtchef auf Nachfrage von Journalisten an.
"Ich halte es für durchaus sinnvoll und richtig, dass man darüber neuerlich eine Diskussion beginnt. Denn das Argument, dass damit ein Verdrängungsprozess einsetzt, halte ich für nicht tauglich", meinte der Bürgermeister. Damit widerspricht er auch dem städtischen Drogenkoordinator Michael Dressel. Dieser hatte zuvor im APA-Interview gemeint, dass ein generelles Alkoholverbot etwa am Praterstern "nicht wirklich etwas bringt". Denn in der Folge würde sich das Problem lediglich verlagern, so sein Argument.
Häupl verwies auf einen entsprechenden Feldversuch in Dornbirn. Man werde die Ergebnisse in die Entscheidung in Wien miteinbeziehen. Die ÖBB hatten bereits vor Tagen wissen lassen, dass man sich in Sachen Alkoholverbot nach den Wünschen der Stadtregierung orientieren werde.